Flick Gocke Schaumburg
Stand: 05.09.2022Auf den Punkt
Expansive, im Steuerrecht seit Jahrzehnten führende Großkanzlei mit tiefer Vernetzung bei großen Familienunternehmen.
Analyse
Die Bonner Traditionskanzlei schreibt Jahr für Jahr ihre Erfolgsgeschichte fort. Das Wachstum gründet auf der gesamten Breite ihrer multidisziplinären Aufstellung, stammt also nicht nur aus dem Steuerrecht u. der Steuerberatung. Zwar bleibt dieses Beratungsfeld, das die Kanzlei in voller Breite bespielt, dasjenige, das für den größten Umsatzanteil u. das größte Renommee steht, doch dass es auch in anderen Bereichen Entwicklungen gibt, zeigen die Equity-Partner-Ernennungen: Von fünf Neupartnern stammte nur einer aus dem klassischen dt. Kern-Steuerrecht, zwei aber waren Gesellschaftsrechtler. Hier wie bei Transaktionen machte FGS zuletzt die größten Fortschritte: So…
Die Bonner Traditionskanzlei schreibt Jahr für Jahr ihre Erfolgsgeschichte fort. Das Wachstum gründet auf der gesamten Breite ihrer multidisziplinären Aufstellung, stammt also nicht nur aus dem Steuerrecht u. der Steuerberatung. Zwar bleibt dieses Beratungsfeld, das die Kanzlei in voller Breite bespielt, dasjenige, das für den größten Umsatzanteil u. das größte Renommee steht, doch dass es auch in anderen Bereichen Entwicklungen gibt, zeigen die Equity-Partner-Ernennungen: Von fünf Neupartnern stammte nur einer aus dem klassischen dt. Kern-Steuerrecht, zwei aber waren Gesellschaftsrechtler. Hier wie bei Transaktionen machte FGS zuletzt die größten Fortschritte: So hat die Kanzlei über ihre klassische Klientel von familiengeführten Mittel- u. Großkonzernen hinaus auch bei börsennotierten Gesellschaften u. im Kapitalmarktrecht mittlerweile mehr als einen Fuß in der Tür. Das bewies sie bspw. als Beraterin der Policen-Direkt-Gruppe, die sie vom Kauf der Aktienmehrheit an cash.life bis zum Squeeze-out begleitete. Aber v.a. den Carve-out von 26 MAN-Tochterfirmen u. ihre Bündelung in einer luxemb. Holding als Vorbereitung der Verschmelzung auf Traton zeigt, dass die Kanzlei heute auch zu grenzüberschreitenden Umstrukturierungen in der Lage ist – nicht zuletzt aufgrund der Kooperation im internationalen Taxand-Netzwerk, das hier über das Steuerrecht hinaus eine wichtige Rolle spielte. Auch der Trackrecord bei Kapitalmarkttransaktionen wächst: So beriet FGS etwa Babbel beim Börsengang aus dem Berliner Büro heraus. Zudem ist die Kanzlei über einen Frankfurter Steuerrechtler zu einem festen Kooperationspartner der Kapitalmarktkanzlei Sullivan & Cromwell geworden u. war so Teil von diversen IPOs u. SPAC-Notierungen.
Fünf-Sterne-Praxis für
Empfohlen für
Mandantenstimmen
Eine Vielzahl von Mandanten lobt die Kompetenz der Kanzlei auch jenseits der hoch angesehenen Steuer- u. Nachfolgepraxis, v.a. jüngere Partner im Gesellschaftsrecht geraten mehr u. mehr in den Fokus.
Perspektive
Der Kurs der Kanzlei, sich stetig fachlich u. geografisch zu verbreitern u. mit einer jährlich großen Anzahl von Partnerernennungen zu verjüngen, ist nachhaltig u. damit praktisch alternativlos. Dass die traditionell männlich geprägte Partnerschaft im dritten Jahr hintereinander auch eine Frau in die Equity-Riege aufnahm, ist für den Nachwuchs ein wichtiges Signal – genauso wie die Tatsache, dass seit zehn Jahren jedes Jahr bis zu fünf Anwälte zu Equity-Partnern werden. Dennoch bleibt die Förderung der Diversität in der Kanzlei u. insbesondere in den Kanzleimanagementgremien eine große Aufgabe. FGS ist in dieser…
Der Kurs der Kanzlei, sich stetig fachlich u. geografisch zu verbreitern u. mit einer jährlich großen Anzahl von Partnerernennungen zu verjüngen, ist nachhaltig u. damit praktisch alternativlos. Dass die traditionell männlich geprägte Partnerschaft im dritten Jahr hintereinander auch eine Frau in die Equity-Riege aufnahm, ist für den Nachwuchs ein wichtiges Signal – genauso wie die Tatsache, dass seit zehn Jahren jedes Jahr bis zu fünf Anwälte zu Equity-Partnern werden. Dennoch bleibt die Förderung der Diversität in der Kanzlei u. insbesondere in den Kanzleimanagementgremien eine große Aufgabe. FGS ist in dieser Disziplin klar unterdurchschnittlich aufgestellt, was mit Blick auf die Gewinnung von Mitarbeitern u. den sich ändernden Anforderungen von Mandanten nicht zu unterschätzen ist. Platz gibt es genug, denn die Geschichte von FGS zeigt: In den starken Rechtsberatungsfeldern ist der Erfolg die beste Grundlage für weitere Expansion, häufig verbunden mit fachlicher Verbreiterung. Etwa im Strafrecht: FGS ist im Steuerstrafrecht eine der führenden Kanzleien, doch im weiteren Wirtschaftsstrafrecht ist Luft nach oben. Auch ist sie an den Schnittstellen zum Kartell- oder Datenschutzrecht bisher wenig engagiert. Das ließe sich ändern, wenn jüngere Anwälte ermutigt würden, sich darauf zu spezialisieren. Auch in der Fondsberatung liegt Potenzial. Die Querschnittsmaterie aus Gesellschafts-, Steuer- u. Bankaufsichtsrecht ist an sich ideal, doch hat FGS es bislang nicht geschafft, über ihr kleines, aber sehr etabliertes Münchner Team hinaus bei Start-ups u. Finanzinvestoren Fuß zu fassen, die sich insbesondere in Berlin finden. Das dortige Büro wächst zwar wieder, doch der Partnerabgang im Notariat im Frühjahr 2022 offenbart, dass es teils noch an Stabilität fehlt.
Service
Die Kanzlei setzt im juristischen Bereich auf etablierte Softwarelösungen, jedoch mehr u. mehr auch auf selbst entwickelte Tools, wie sie dies in der Steuerberatung schon seit Jahren betreibt, etwa bei Einführung von TCMS u. Reporting sowie beim Vermögensverwaltungstest in der Nachfolgeberatung. Besonders hervor tut sich insoweit das Arbeitsrecht: Mit ihrem selbst entwickelten Tool zur Sozialauswahl hat FGS einen echten Mehrwert für Mandanten geschaffen.
Internationale Einbindung
Als unabhängige multidisziplinäre Kanzlei Mitglied der weltweiten Steuerallianz Taxand; zudem formalisiertes steuerliches Netzwerk in Österreich/Osteuropa mit Leitner + Leitner. Abseits des Steuerrechts informelles Netzwerk von Korrespondenzkanzleien mit steigender Bedeutung von Taxand.
- Wöchentliche Einblicke
- Ausführliche Rankings
- Analysen