Milbank

Nach fast zwei Jahrzehnten in Deutschland war das Marktprofil der US-Kanzlei gut etabliert: Corporate-Transaktionen mit einem starken Schwerpunkt bei Private-Equity-Mandanten. Andere Bereiche spielten eine klar untergeordnete Rolle. Der bemerkenswerte Erfolg der vergangenen zwei Jahre hat jedoch das Wachstum in verschiedene Richtungen vorangetrieben, sodass sie in der Lage ist, die Marktführer auch jenseits ihres Stammgebiets Private Equity herauszufordern.

Das ist v.a. der sehr erfolgreichen Integration der Seiteneinsteiger von Clifford zu verdanken, die Ende 2020 kamen: Markus Muhs hat Milbank bei Infrastrukturdeals deutlich mehr Glaubwürdigkeit verschafft, aber noch wichtiger war der Zugang…

Nach fast zwei Jahrzehnten in Deutschland war das Marktprofil der US-Kanzlei gut etabliert: Corporate-Transaktionen mit einem starken Schwerpunkt bei Private-Equity-Mandanten. Andere Bereiche spielten eine klar untergeordnete Rolle. Der bemerkenswerte Erfolg der vergangenen zwei Jahre hat jedoch das Wachstum in verschiedene Richtungen vorangetrieben, sodass sie in der Lage ist, die Marktführer auch jenseits ihres Stammgebiets Private Equity herauszufordern.

Das ist v.a. der sehr erfolgreichen Integration der Seiteneinsteiger von Clifford zu verdanken, die Ende 2020 kamen: Markus Muhs hat Milbank bei Infrastrukturdeals deutlich mehr Glaubwürdigkeit verschafft, aber noch wichtiger war der Zugang von Barbara Mayer-Trautmann: Sie lieferte nicht nur eine starke Kreditnehmerpraxis, sondern ermöglicht es der Partnerschaft auch, andere Praxisbereiche zu erkunden. Der Wechsel von Dr. Mathias Eisen in die Restrukturierungsarbeit war mit Blick auf die erwartete Verschiebung des Marktzyklus ein wichtiger Schritt.

Trotzdem ist es die dt. Private-Equity-Praxis, die den Kern von Milbanks Erfolg ausmacht. Haus- u. Hofkanzlei für EQT zu werden, ist ein bemerkenswerter Meilenstein. Nicht zu verachten ist auch der enorme Dealflow der Frankfurter Praxis um Dr. Michael Bernhardt im Jahr 2021. Die Rekrutierung eines hoch angesehenen Kapitalmartkrechtlers, erneut von Clifford Chance, bietet nun auch Dual-Track-Kapazitäten für die Arbeit mit Large-Cap-Häusern u. bedeutet, dass Milbank alle Bereiche für solche Mandanten abdeckt.

Wohl insbesondere aufgrund der enormen PE-Dominanz blieb eine Parallelentwicklung in der Corporate-Praxis weniger auffällig: der allmähliche Aufbau eines Mandantenstamms von meist von Finanzinvestoren unterstützten technologieorientierten Wachstumsunternehmen, die komplexe gesellschaftsrechtliche Bedürfnisse haben. Sie suchen starke Beraterpersönlichkeiten wie Dr. Norbert Rieger u. sind auch bereit, dessen Kurse zu bezahlen. Er gilt nach dem Weggang des anderen Gründungspartners, Dr. Peter Nussbaum, mehr denn je als Gesicht der dt. Praxis.

Milbanks Schwerpunkte lagen schon immer im Gesellschafts-, Finanz- u. Steuerrecht. Abgesehen vom Aufbau einer Kartellrechtspraxis ist die Kanzlei dieser Strategie treu geblieben. Letztere hat zwar aufgrund der Nachfrage in der Dealpraxis ins Außenwirtschaftsrecht expandiert, eine weitere Diversifizierung ist aber nicht zu erwarten.

Doch Entwicklungspotenzial gibt es trotzdem: Ein wichtiger Schritt ist etwa die zunehmende grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere zwischen den dt. Büros u. London. Das Wachstum der Finanzpraxis hat es der Kanzlei ermöglicht, viel engere Beziehungen auch im Restrukturierungsumfeld zu knüpfen. Darüber hinaus gibt es Anzeichen dafür, dass Milbank auch jenseits…

Milbanks Schwerpunkte lagen schon immer im Gesellschafts-, Finanz- u. Steuerrecht. Abgesehen vom Aufbau einer Kartellrechtspraxis ist die Kanzlei dieser Strategie treu geblieben. Letztere hat zwar aufgrund der Nachfrage in der Dealpraxis ins Außenwirtschaftsrecht expandiert, eine weitere Diversifizierung ist aber nicht zu erwarten.

Doch Entwicklungspotenzial gibt es trotzdem: Ein wichtiger Schritt ist etwa die zunehmende grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere zwischen den dt. Büros u. London. Das Wachstum der Finanzpraxis hat es der Kanzlei ermöglicht, viel engere Beziehungen auch im Restrukturierungsumfeld zu knüpfen. Darüber hinaus gibt es Anzeichen dafür, dass Milbank auch jenseits dessen in der Lage ist, international eine größere Rolle zu spielen: Die Außenwirtschaftspraxis fördert per se die internationale Zusammenarbeit, aber auch der Gewinn neuer Corporate-Partner in New York u. London hat es ermöglicht, dt. Mandanten in einem bisher nicht gekannten Umfang weiterzuvermitteln. Die Inbound-Arbeit ist zwar nicht so offensichtlich wie bei anderen US-Kanzleien, die jüngsten globalen Entwicklungen in der Kanzlei deuten aber das Potenzial an, das hier noch gehoben werden kann. Dafür braucht es starke Beraterpersönlichkeiten. V.a. Dr. Sebastian Heim in München ist Beweis genug, dass Milbank nicht so sehr auf ihre Seniorpartnerriege angewiesen ist, wie Wettbewerber gerne behaupten. Solange sie Partner von ähnlichem Kaliber hervorbringt, wird sie in der Lage sein, mit den Top-Kanzleien in ihren Spezialdisziplinen mitzuhalten. Hauptaufgabe bleibt demnach, mehr solcher Eigengewächse zu fördern u. zu Partnern zu machen.