Bis 2030 wollen die beiden Unternehmen über das Joint Venture rund eine Milliarde Euro in den Glasfaserausbau investieren. Damit sollen insgesamt 650.000 Haushalte und Betriebe mit neuen Highspeed-Internetanschlüssen versorgt werden. Der für die Gemeinden kostenlose Ausbau umfasst sowohl ländliche Regionen als auch Städte. In einem weiteren Schritt soll die dann entstandene Glasfaserinfrastruktur in ein offenes Netz umgewandelt werden und auch von anderen Internetanbietern genutzt werden können.
Meridiam investiert erneut in Österreich
Für den französischen Infrastrukturinvestor, der die Mehrheit am Joint Venture hält, ist es nicht das erste Investment in ein Glasfasernetz. Bereits in Rumänien, Deutschland und Nordamerika war Meridiam als Investor am Ausbau von Glasfaserinsfrastruktur für schnelles Internet beteiligt.
Ebenso ist Österreich für den Investor kein Neuland. Zum einen investierte er bereits 150 Millionen in den Anschluss von knapp 60.000 Haushalten im Bezirk Liezen in der Steiermark an schnelles Glasfaserinternet, zum anderen kooperierte er bereits 2005 mit der Asfinag. Im damaligen Projekt ginge es um die Finanzierung sowie den Betrieb der Autobahn A5 nördlich von Wien.
Berater Meridiam
PHH Rechtsanwälte (Wien): Dr. Wolfram Huber (Federführung; Finanzierung); Associates: Wolfgang Guggenberger, Maximilian Els (Rechtsanwaltsanwärter; beide Corporate/M&A)
Dr. Michael Mayr (Wien): Dr. Michael Mayr (Kartellrecht) – aus dem Markt bekannt
Berater Magenta Telekom
Wolf Theiss (Wien): Dr. Christian Mikosch (Corporate/M&A), Dr. Andreas Schmid (Finanzierung; beide Federführung), Roland Marko, Paulina Pomorski (beide IT & IP), Dr. Günter Bauer (Kartellrecht); Associates: Gregor Grablowitz (Corporate/M&A), Harald Strahberger (Kartellrecht), Markus Aigner (Finanzierung)
Hintergrund: Aufseiten des Infrastrukturinvestors kam ein Team um PHH-Partner Huber zum Zuge. Huber kennt Meridiam noch aus seiner Zeit bei Wolf Theiss. Damals beriet Wolf Theiss die finanzierenden Banken des Autobahnprojekts A5 „Ostregion“, an dem auch der Investor als Mezzaninkapitalgeber beteiligt war. Die bestehende Mandatsbeziehung zwischen PHH und Meridiam geht auf persönliche Kontakte zum Investor zurück. PHH beriet den Infrastrukturinvestor beispielsweise bereits 2019 im Zusammenhang mit dem Nögig Glasfaserprojekt, bei dem letztlich jedoch Allianz Capital Partners im Bieterprozess den Zuschlag erhielt.
Für Fragen zum Kartellrecht beriet nach Marktinformationen der in Wien ansässige Rechtsanwalt Mayr, mit dem PHH regelmäßig bei kartellrechtlichen Fragen kooperiert.
Magenta Telekom setzte mit Wolf Theiss auf eine bereits bekannte Beraterin. In der Vergangenheit beriet die Kanzlei zu mehreren Transaktionen der österreichischen Tochtergesellschaften der Deutschen Telekom. Darunter der 1,9 Milliarden schwere Kauf des Telefon- und Internetanbieters UPC im Jahr 2017. Damals begleitete ein Team um Partner Dr. Horst Ebhardt die Transaktion.
Im aktuellen Mandat konnte sich die Wolf Theiss in einem Pitch durchsetzen. Hier sei nicht zuletzt auch die Erfahrung der Kanzlei bei Glasfaserinfrastrukturprojekten entscheidend gewesen. Die Federführung teilten sich M&A-Partner Mikosch und Finanzierungspartner Schmid, letzterer hatte bereits in der Vergangenheit zu einer Reihe von Finanzierungen von Infrastrukturtransaktionen beraten.