JUVE Pressemitteilung
Sechs Milliarden Euro Umsatz: Die deutschen Wirtschaftskanzleien schwimmen im Geld
Köln, 26.09.2018
Die Wirtschaftkanzleien in Deutschland stehen so gut da wie lange nicht: Die 100 umsatzstärksten von ihnen setzten im Geschäftsjahr 2017/18 zusammengerechnet 6,33 Milliarden Euro um – sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Da waren es noch 5,91 Milliarden Euro. Die Kennziffern recherchiert der Kölner Branchenverlag JUVE jährlich exklusiv.
Die umsatzstärkste Kanzlei der JUVE Top 100 ist erneut Freshfields Bruckhaus Deringer, die ihren Spitzenplatz mit einem Jahresumsatz von rund 405 Millionen Euro verteidigen konnte. Dies gelang ihr – wie vielen ihrer Wettbewerberinnen – auch dadurch, dass die Kanzlei deutlich mehr Anwälte beschäftigte. In der Spitze verstärkten die Kanzleien ihre Mannschaften um fast 20 Prozent – unter anderem sind dafür Großmandate im Dunstkreis des Dieselskandals verantwortlich, für die einige Kanzleien Heerscharen von angestellten Anwälten brauchen. Innerhalb der Spitzengruppe der ersten 10 hat als einzige Kanzlei Clifford Chance das Personal verringert – und musste einen Umsatzrückgang verzeichnen.
In die Spitzengruppe der zehn umsatzstärksten Kanzleien schafften es neben Hengeler Mueller, Noerr und Gleiss Lutz nun auch zwei weitere deutsche Sozietäten: Heuking Kühn Lüer Woijtek und Luther gelang es, sich Platz 9 und 10 zu sichern und damit die US-Kanzlei White & Case und die britische Einheit Allen & Overy aus den JUVE Top 10 zu verdrängen. Bei den Umsatzzuwächsen geht unter allen Top 100 die amerikanische Kanzlei Gibson Dunn & Crutcher (Platz 69 der JUVE Top 100) mit einem Plus von rund 37 Prozent als Gewinnerin hervor. Die Kanzlei beschäftigt allerdings auch rund 30 Prozent mehr Anwälte als im Vorjahr.
Was den durchschnittlichen Umsatz pro Berufsträger (UBT) angeht – ein Indikator für die Mandatsqualität und die effiziente anwaltliche Beratung – sind wieder einmal die US-Kanzleien Spitzenreiter: Mehr als eine Million Euro setzte jeder deutsche Anwalt der New Yorker Sozietät Weil Gotshal & Manges rein rechnerisch im vergangenen Geschäftsjahr um. Einen ähnlich hohen UBT erreicht als einzige deutsche Kanzlei nur Hengeler Mueller, deren Anwälte im Schnitt jeweils gut 900.000 Euro erlösten.
Mit einem UBT in dieser Größenordnung hängen diejenigen Kanzleien, die im Schwerpunkt Transaktionen steuern oder Konzerne beraten, Kanzleien mit einem anderen Zuschnitt ab: Während Transaktionsberater besonders von der stabil guten Konjunktur profitieren und im Schnitt um die 800.000 Euro pro Anwalt umsetzen, erreichen Berater des Mittelstands eher Werte von um die 380.000 Euro. Sie bieten im Gegensatz zu den auf Transaktionen spezialisierten Kanzleien meist ein breiteres Beratungsangebot an. Das schließt auch weniger profitable Rechtsgebiete ein, für die die Anwälte geringere Stundensätze einfordern können.
Mehr Informationen über die Umsätze der 100 größten Wirtschaftskanzleien finden Sie im Magazin JUVE Rechtsmarkt, Ausgabe 10/18, und ab 26.09.2018 online unter juve.de/umsatzzahlen.
Über den JUVE Verlag:
JUVE ist ein Presseverlag, der branchenspezifisch über wirtschaftsberatende Juristen in Deutschland und Österreich sowie über Steuerberater berichtet. Die Publikationen richten sich sowohl an in Kanzleien tätige Anwälte und Steuerberater als auch an Juristen und Steuerexperten in Unternehmen sowie in der Verwaltung und an Gerichten. Ebenso im Fokus steht dabei der juristische und steuerberatende Nachwuchs.
Die Zeitschrift JUVE Rechtsmarkt berichtet monatlich über den Markt für Rechtsberatung von Unternehmen.
Weitere Publikationen von JUVE in Deutschland:
- JUVE Handbuch Wirtschaftskanzleien (die 21. Ausgabe erscheint im Herbst 2018)
- azur-Karrieremagazin für junge Juristen (halbjährlich), plus Ausgabe azur 100 – Arbeitgeberranking für Juristen (jährlich)
- JUVE Steuermarkt (monatlich)
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