Der Anwaltsmarkt im Norden bleibt von langjährigen, oft fast schon symbiotischen Beziehungen zwischen Kanzleien und ihren mittelständischen Mandanten geprägt. Starke MDP-Einheiten wie BRL Boege Rohde Luebbehuesen oder Möhrle Happ Luther bieten vor allem in Hamburg Rundum-sorglos-Pakete. Zu dieser Riege gehört auch Esche Schümann Commichau, die zwar im Medienrecht Federn ließ, ihr Standing aber mit einer großen Beförderungsrunde untermauerte. Auch in Schleswig-Hostein und Niedersachsen sind diese multidisziplinären Einheiten gefragt. In Bremen spielen sie eine geringere Rolle, auch wenn der Markteintritt von dhpg durch die Übernahme von Nordwest einige Aufmerksamkeit erregte – zumal erwartet worden war, dass PricewaterhouseCoopers die Bremer übernimmt. Loyfort nahm Notare in Bremerhaven auf und ist damit nach Rosenboom Menges Klindwort die zweite Kanzlei mit einer signifikanten Präsenz in der wirtschaftlich interessanten Stadt. Ganz anders erging es CausaConcilio, die nahezu ihr gesamtes Medizinrechtsteam und damit eines ihrer Aushängeschilder verlor.
Flächendeckend stieg die Nachfrage nach ESG- und Compliance-Beratung. Hier ist die Auswahl an erfahrenen Beratern nach wie vor klein. Einzig Hamburg bietet mit Kanzleien wie Esche Schümann Commichau, Neuwerk oder Zenk eine größere Auswahl.
Eine zentrale Rolle in vielen Kanzleien außerhalb Hamburgs spielt weiter das Notariat. Göhmann hat sich darüber einen beachtlichen Zugang zu Konzernen erarbeitet. Für viel Verunsicherung sorgte daher eine niedersächsische Verordnung, die die Zusammenarbeit von Notaren stärker reglementierte. Noch sind Details nicht vollständig geklärt.
Vorsprung durch KI
Kaum etwas spaltet den Beratermarkt derzeit so stark wie die Digitalisierung der Branche. KI-Anwendungen halten in vielen Kanzleien Einzug. Möhrle Happ Luther ist schon ziemlich weit, Deloitte Legal profitiert von der Investitionskraft des Mutterhauses, Göhmann ist wie zuvor Wettbewerberin KSB Intax eine Kooperation mit einem KI-Anbieter eingegangen. Aber auch Bremer Kanzleien testen Anwendungen. Dadurch entsteht ein Markt der zwei Geschwindigkeiten, und es fällt auf, dass die Vorreiter attraktiver für die raren Bewerber zu werden scheinen. So könnten sie sich mittelfristig einen Vorteil gegenüber traditionellen Platzhirschen erarbeiten. Schon jetzt deutet sich diese Verschiebung zaghaft an.
Auch die internationalen Kanzleien haben im Norden, insbesondere in Hamburg, Ambitionen. So gewann Eversheds Sutherland zwei Partner von White & Case. Auch Advant Beiten wuchs, unter anderem mit Anwälten von Fieldfisher. Und Clyde & Co verstärkte ihre Praxis für die maritime Wirtschaft mit einem Quereinsteiger von Watson Farley & Williams. Für das größte Aufsehen sorgte jedoch der Wechsel eines Hamburger Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan-Teams zu Willkie Farr & Gallagher. Derweil schloss Oppenhoff & Partner ihr Büro, das sich nicht so entwickelt hatte wie erhofft.
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