Drei Viertel der Unternehmer wollen laut Aussage der Landesbank LBBW ihr Unternehmen aus Altersgründen an die nächste Generation übergeben. Das spüren auch die Kanzleien im Südwesten. Denn der Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Nachfolgelösungen nimmt kontinuierlich zu. Die steigende Nachfrage beflügelt nicht nur das Geschäft der Corporate-Boutiquen in und um Stuttgart. Besonders gefragt sind hier auch Kanzleien, die neben gesellschaftsrechtlicher Kompetenz auch angrenzende Disziplinen wie Steuern abdecken können.
Beim Blick auf die anstehende Arbeit ist es gut, dass die Kanzleien ihre Nachwuchssorgen der vergangenen Jahre mittlerweile ad acta legen konnten. In den Vorjahren wählten viele junge Juristen eher eine scheinbar planbarere Inhouse-Laufbahn oder begannen bei einer der führenden Großkanzleien vor Ort. Die Entspannung im Personalmarkt dürfte es vielen Traditionskanzleien ermöglichen, den längst fälligen Generationswechsel voranzutreiben – wie es Kanzleien wie Haver & Mailänder oder Tiefenbacher bereits vorgemacht haben. Davon profitierten zuletzt auch Akteure, die zwar schon länger am Stuttgarter Markt sind, aber zuletzt deutlich visibler wurden, wie etwa Lutz Abel, Zinger Strachwitz und Werwigk Henne.
Dass die Münchner Strafrechtskanzlei Ufer Scharf 2024 ein Büro in Stuttgart eröffnete, dürfte auch daran liegen, dass die Zahl der staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren in Baden-Württemberg signifikant anstieg. Den wachsenden Bedarf nutzte auch der Leiter des Stuttgarter Winheller-Büros und machte sich selbständig. Flick Gocke Schaumburg und Schork Kauffmann Bremenkamp festigten ihre Position im Südwesten wiederum mit einer Kombination aus Strafrecht und Gesellschaftsrecht: So beriet das Stuttgarter FGS-Team einen SDAX-Vorstand in einer Compliance-Untersuchung und Schork Kauffmann unterstützte nach der Landeshauptstadt Stuttgart nun auch die Stadt Karlsruhe bei strafrechtlichen Vorfällen.
Gerangel der Mittelstandsberater
Während diese Sozietäten wachsen, verlor Schlatter durch fünf Partnerabgänge ihre breite Präsenz im Rhein-Neckar-Gebiet. Bender Harrer Krevet verlor zwei erfahrene Partner in den für die Mittelstandsberatung relevanten Disziplinen Gesellschafts- und Arbeitsrecht. Während Marktbeobachter an der Investitionsbereitschaft der Kanzlei aus Südbaden schon früher zweifelten, kam die Trennung bei Schlatter – die auf strategischen Differenzen beruht – für viele überraschend.
Noch weitgehend unter dem Radar der Wettbewerber sichern sich die Rechtsteams der multidisziplinären Kanzleien Forvis Mazars und Baker Tilly mehr Marktanteile. Angesichts der kriselnden Autobauer- und Zulieferindustrie sucht manche Kanzlei noch Verstärkung für ihre Arbeits- oder Restrukturierungspraxis. Die neue Full-Service-Einheit Orth Partners gewann für diese Krisenberatung gleich zum Start im Mai einen Stuttgarter EY Law-Partner.
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