40 unter 40 – Corporate 2025

Christoph Jerger – der Vorausdenker

Sie sind noch in ihren Dreißigern, haben sich aber bereits einen Namen gemacht. Gestatten: die JUVE 40 unter 40 in Gesellschaftsrecht, Private Equity und M&A. Christoph Jerger von Kirkland & Ellis gehört dazu.

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Dr. Christoph JergerPartner bei Kirkland & Ellis, München
Alter:38
Aufgewachsen in:der Nähe von Würzburg
Berufseinstieg:2015 bei Hengeler Mueller
Spezialgebiet:Übernahme- und ­Personengesellschaftsrecht
Christoph Jerger

Christoph Jerger ist das, was man gemeinhin einen richtigen Macher nennt. Schon in seinem ersten Job als Schüler arbeitet er sich von der Aushilfe zu einer eigenverantwortlichen Tätigkeit in der Unternehmensverwaltung hoch. Vor allem lernt er dort, sich strikt an den Kundenbedürfnissen zu orientieren und dabei immer auch schon einen Schritt weiter zu denken. Mit dieser Haltung hat es der 38-Jährige bis zum Partner im Münchner Büro von Kirkland & Ellis gebracht. Dinge vorauszudenken – das hilft ihm auch, wenn er zu öffentlichen Übernahmen berät, wie zuletzt häufiger: Denn die wesentliche Strukturierung des Deals geschieht im Vorfeld.

Gerade bei Jergers komplexestem Projekt ist allerdings vieles einfach nicht vorhersehbar: der Beratung von Cinven bei der Übernahme der Laborkette Synlab. Der Finanzinvestor und Großaktionär entscheidet sich 2023, Synlab wieder von der Börse zu nehmen und im privaten Kontext weiterzuentwickeln. Zu dieser ungewöhnlichen Ausgangssituation kommen einige rechtliche und finanzierungstechnische Besonderheiten. „Im Lauf des Mandats wurden es immer mehr Co-Investoren, die ein Interesse an einer Beteiligung an Synlab hatten: der Gründer Dr. Wimmer, der Staatsfonds von Katar, der amerikanische Mitbewerber Labcorp sowie der Hedgefonds Elliott“, berichtet Jerger. „Gerade diese ‚Deals im Deal‘ erforderten unterschiedliche Herangehensweisen.“ So sind nicht alle Themen für alle Investoren gleich wichtig – und am Ende muss der Gesamtdeal über mehrere gesellschaftsrechtliche Ebenen und Vertragswerke hinweg stimmig sein.

Etwas ungewöhnlich ist Jergers bisheriger Werdegang: Nachdem er bereits während seiner Promotion als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Allen & Overy und Görg gearbeitet hat, startet er 2015 seine anwaltliche Laufbahn bei Hengeler Mueller in München – allerdings nicht im Team der M&A-Schwergewichte, sondern in der Prozesspraxis. Auf das Fachgebiet kommt Jerger, weil er zuvor bereits unter eigener Flagge, quasi aus dem Wohnzimmer heraus, einige Freunde als Mandanten auch vor Gericht vertreten hat – und alle Verfahren gewann. Doch nach zwei Jahren Litigation vermisst er immer mehr den kommerziellen Aspekt und er schwenkt mit seinem Wechsel zu Kirkland 2017 um zu M&A und dem Personengesellschaftsrecht – insbesondere auch Managementbeteiligungen. Nun geht es stärker darum, bestimmte Szenarien zu bewerten, viele Fachbereiche mit einzubeziehen – und eben vorauszudenken. Drei Jahre später wird Jerger bei Kirkland zum Partner befördert.

Diese Person hat mich beruflich besonders geprägt:

Wie immer im Leben gab es da mehrere. Als Schüler hatte ich meinen ersten Job in einem mittelständischen Unternehmen. Es gehörte dem Vater meines besten Freundes. Er hat mir viel über Kundenbeziehungen, Kundenzufriedenheit und unternehmerisches Denken beigebracht.

Das wichtigste Projekt meiner Karriere:

Cinven bei der Übernahme von Synlab

Weitere wichtige Projekte:

  • Oakley unter anderem bei der Beteiligung an K&M­Konzept und Marketing und an der IU Group sowie beim Verkauf von Contabo an KKR
  • Thoma Bravo bei der beabsichtigten Übernahme eines Softwareherstellers
  • SK Capital beim Erwerb des Pigmentgeschäfts von Heubach und Clariant
  • BC Partners bezüglich deren Portfoliounternehmen Springer Nature
  • Daniel Křetínský bei der Übernahme der Metro
  • Bain Capital bei mehreren beabsichtigten Übernahmen

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