Vault bewertet regelmäßig das Renommee von Arbeitgebern für Juristen und ist im US-Markt fest etabliert. Als Grundlage diente jetzt eine Befragung von 18.000 US-amerikanischen Associates.
Weder Wachtell noch Cravath zählen in den USA zu den größten Kanzleien. Stattdessen gelten sie als Top-Adressen für hochkomplexe Transaktions- und Prozessmandate. Die New Yorker Institution Wachtell ist seit Jahren die profitabelste Kanzlei der Vereinigten Staaten. Laut der Branchenpublikation ‚American Lawyer‘ erzielte sie 2015 rund 6,6 Millionen US-Dollar Gewinn pro Partner.
Auf den folgenden Rängen des Vault-Rankings finden sich etliche Kanzleien, die auch in Deutschland vertreten sind: Platz drei belegt Skadden Arps Slate Meagher & Flom, Platz vier Sullivan & Cromwell. Auf Platz sieben bis zehn folgen Latham & Watkins, Kirkland & Ellis, Cleary Gottlieb Steen & Hamilton und Gibson Dunn & Crutcher. Insbesondere Latham hatte unter US-Associates in der Finanzkrise wegen zahlreicher Entlassungen deutlich an Renommee eingebüßt und schaffte nun den Wiederaufstieg in die Spitzengruppe.
Im deutschen Arbeitgebermarkt sind US-Kanzleien tendenziell für eine Kombination aus harter Arbeit, sehr hohen Gehältern und klar auf das Spitzensegment fokussierten Mandate bekannt. Im aktuellen azur-Arbeitgeber-Ranking sind diese Sozietäten deutlich stärker vertreten als im Vorjahr: 9 von 41 Kanzleien in den Top 50 sind US-Sozietäten, 2015 waren es nur 7. Anders als Vault bildet die azur-Liste allerdings nicht nur das Renommee der Arbeitgeber, sondern auch die Wünsche von Bewerbern und die Zufriedenheit der Mitarbeiter, die Zahl der Neueinstellungen und das Einstiegsgehalt ab.
Zuletzt erhöhten eine Reihe von US-Kanzleien auch hierzulande wieder einmal die Einstiegsgehälter und folgten damit der Entwicklung, die in den USA schon vorher begonnen hatte. Darunter waren auch die in der Vault-Spitzengruppe platzierten Einheiten Kirkland und Skadden. Die deutschen Büros der US-Kanzleien punkten meist jedoch nicht nur mit Spitzengehältern, sondern auch mit einer besonders zufriedenen Mannschaft, der hohen Arbeitsbelastung zum Trotz. Dass eine Reihe von US-Kanzleien auch bei Studenten und Referendaren auf gesteigertes Interesse stoßen, hängt zudem mit der Expansionsstrategie zusammen, die insbesondere Latham und Kirkland seit rund zwei Jahren in Deutschland verfolgen. Andere US-Kanzleien versuchten hingegen, sich mit besonderen Anreizen in Deutschland den bestens Nachwuchs zu sichern und bieten attraktive Ausbildungsprogramme oder eine einmalige Geldprämie für Berufseinsteiger.
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