Transatlantische Fusion

Fünf Fakten, die Sie zu A&O Shearman kennen sollten

Überraschend verbreitete sich am Sonntag die Neuigkeit auf dem globalen Rechtsmarkt: Nach dem gescheiterten Zusammenschluss mit Hogan Lovells macht Shearman & Sterling nun gemeinsame Sache mit der Magic-Circle-Kanzlei Allen & Overy. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick.

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Umsätze im Vergleich

Der weltweite Umsatz von Shearman & Sterling ging im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent zurück. Insgesamt erwirtschaftete die US-Kanzlei etwa 907 Millionen US-Dollar. Das sind umgerechnet rund 839 Millionen Euro. Allen & Overy konnte ihren Umsatz hingegen weltweit um 10 Prozent steigern und kommt somit auf 1,94 Milliarden Pfund. Das entspricht in etwa 2,23 Milliarden Euro. Dabei generierte sie mehr als die Hälfte des Umsatzwachstums aus dem US-Geschäft. 

Wer ist profitabler?

Bei der Profitabilität liegt Shearman & Sterling ungeachtet ihrer drastischen Einnahmeeinbußen weiter vorn – wenn auch sehr knapp. Obwohl der Gewinn pro Equity-Partner seit dem Rekordjahr 2021 um 17,5 Prozent sank, lag er zuletzt im Schnitt bei 2,48 Millionen US-Dollar (2,3 Millionen Euro). Zum Vergleich: Nach einer Steigerung von 3 Prozent nahm ein Partner bei Allen & Overy durchschnittlich 1,95 Millionen Pfund (2,24 Millionen Euro) mit nach Hause. 

Standorte allerorten

Durch den Zusammenschluss wäre die neue Kanzlei künftig mit 49 verschiedenen Büros auf der Welt vertreten. Shearman kommt bislang auf 25, Allen & Overy auf 43. Das heißt: In sage und schreibe 18 Städten von Abu Dhabi bis Washington D.C. gilt es Büros zusammenzuführen. Oder neu zuzuschneiden, Abgänge vor Ort sind sicher einkalkuliert. Shearman bringt neben ihrem großen New Yorker Stammsitz vor allem die regionalen US-Büros Austin, Dallas, Houston und Menlo Park ein und verfügt über eine Präsenz im arabischen Riad. An allen anderen der derzeit 25 Shearman-Standorte ist Allen & Overy ohnehin schon vertreten. Insgesamt soll die Partnerschaft sich zu jeweils 30 Prozent auf London und die USA verteilen, die übrigen 40 Prozent weltweit verstreut. 

Shearman-Partnerabgänge

2023 häuften sich die Partnerabgänge bei Shearman & Sterling weltweit. In Deutschland etwa verblieb einzig der M&A-Partner Dr. Thomas König in Frankfurt, nachdem das komplette Münchner Team zu Morgan Lewis & Bockius wechselte. Auch in London entschied sich Garreth Wong Shearman & Sterling zu verlassen, um sich der internationalen Schiedsgerichtspraxis von Paul Hastings anzuschließen. Er folgte der Restrukturierungsanwältin Helena Potts, die nur wenige Monate zuvor ging. Auch die Finanzierungspraxis des Londoner Büros erlitt einen schweren Rückschlag: Die ehemaligen Shearman-Partner Korey Fevzi und Philip Stopford kündigten ebenfalls in diesem Jahr, um für Cravath Swaine & Moore in London zu eröffnen. 

Shearman-Alumni-Treffen

Für einige der hiesigen Partnerinnen und Partner von Allen & Overy ist die Fusion ein Murmeltier-Moment. Ehemalige Shearman-Leute wie Steuerchef Dr. Gottfried Breuninger oder die Corporate-Partner Dr. Hans Diekmann und Dr. Astrid Krüger finden ihre Namen nun plötzlich erneut unter dem Shearman-Briefkopf wieder.

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