Rund acht Jahre lang waren Lemor und Hübscher-Alt als Partner für ihre bisherige Kanzlei tätig, seit 2007 zunächst unter der Flagge von SJ Berwin und, nachdem diese 2013 in King & Wood aufging, für die fusionierte australisch-chinesische Sozietät. Während dieser Zeit entwickelte sich Lemor für die deutsche Praxis der Kanzlei zu einem der wichtigsten Corporate-Experten, seit 2009 steht er an deren Spitze. Entsprechend bedeutet sein Weggang für King & Wood einen klaren Verlust.
Einen Namen machte sich Lemor vor allem durch seine Arbeit an mittelgroßen Private-Equity-Transaktionen. Zu den Mandanten des Teams zählen eine Reihe von Finanzinvestoren, unter anderem Star Capital, Steadfast sowie Alpha Private Equity. Daneben beraten Lemor sowie Hübscher-Alt auch Family Offices und begleiten Unternehmensnachfolgen, Umstrukturierungen und Refinanzierungen. Einiges Engagement investierte Lemor zuletzt in den Aufbau eines gesellschaftsrechtlich geprägten Notariats.
Offensive in der Transaktionsarbeit bei Mayer Brown
Bei Mayer Brown soll Lemor künftig vor allem den Aufbau einer schlagkräftigen Private-Equity-Praxis vorantreiben, die hierzulande bislang nicht sehr sichtbar agierte. International dagegen schon: Zuletzt hatte die Kanzlei auch in London einen neuen Chef für ihre Private-Equity-Praxis dazu geholt.
In Deutschland setzt Mayer Brown nun den Ausbau ihrer Corporate-Praxis fort. Im September hatte die zuvor durch einige Fluktuation geprägte Kanzlei von der Wettbewerberin Cleary Gottlieb Steen & Hamilton den bekannten M&A-Partner Dr. Klaus Riehmer als neuen Corporate/M&A-Chef gewonnen. In wenigen Wochen stößt zudem von Clifford Chance der Partner Dr. André Schwanna zusammen mit Benjamin Büttner und Dr. Alexander Täumer dazu, die als National Partner beziehungsweise Counsel kommen.
Veränderte Strategie bei King & Wood
Einige Bewegung gab es zuletzt auch bei King & Wood, allerdings verließen überwiegend Partner die Sozietät – nicht zuletzt auch Folge der gewandelten Strategie infolge der globalen Fusion. Unter denen, die gingen, waren auch einige bekannte Namen: Zunächst wechselte der auf die Beratung von Private Clients spezialisierte Partner Prof. Dr. Andreas Söffing (zu Flick Gocke Schaumburg), im vergangenen Jahr schied dann die Kapitalmarktspezialistin Dr. Walburga Kullmann aus (in Einzelkanzlei) sowie der erst 2014 von Allen & Overy geholte Kartellrechtler Martin Bechtold (ebenfalls als Einzelanwalt tätig).
Die größte Lücke reißt indes Lemor. Dennoch bleibt die Sozietät in der Private-Equity-Beratung mit mehr als einem Dutzend Anwälte weiter eine feste Größe im Markt und hat etwa mit Dr. Christoph Brenner und Sonya Pauls angesehene Partner in ihren Reihen. (René Bender)