Zum nächsten Geschäftsjahr Anfang Mai soll Herbert Smith Freehills dann Herbert Smith Freehills Kramer heißen. In den USA wird die Einheit den Namen HSF Kramer führen. 2.700 Berufsträger, davon rund 640 Partner, sind auf der Plattform künftig in weltweit 25 Büros im Einsatz.
Herbert Smith legt zu bei Litigation
Rebecca Maslen-Stannage, Chair und Senior Partner von Herbert Smith, sieht in der Vereinbarung das perfekte Ende einer langen Suche nach einem Partner in den USA. Dort ist Herbert Smith künftig mit insgesamt 120 Partnern unterwegs. Sie erreicht damit eine ähnliche Größenordnung wie die fusionierte Einheit von A&O Shearman. Bislang war Herbert Smith in den USA mit rund 70 Berufsträgern unter anderem im Bereich Litigation tätig.
Mit Kramer Levin gewinnt Herbert Smith Freehills in den USA nicht zuletzt eine starke Litigation-Praxis hinzu. Finanzierung, Restrukturierung und Corporate/M&A ergänzen das Angebot der britischen Einheit, die in Deutschland bis 2011 mit Gleiss Lutz kooperierte, bevor sie ein Jahr später mit der australischen Einheit Freehills fusionierte.
Paris will nicht mitmachen beim Merger
Hauptsitz der Kanzlei ist London. In Deutschland ist Herbert Smith in Frankfurt und Düsseldorf mit 85 Berufsträgern vertreten. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte sie insbesondere ihre Transaktionspraxis mit Quereinsteigern und einer Partnerernennung ausbauen.
Kramer Levin hat ihr Zentrum in New York. Weitere Standorte sind im Silicon Valley und Washington D.C. In Europa ist die Kanzlei ausschließlich in Paris tätig. Das Büro gehörte bis 1999 zu Rogers & Wells und wollte nicht mit Clifford Chance fusionieren. Auch diesmal macht Paris nicht mit bei der Kanzleihochzeit: Das einzige Kramer Levin-Büro außerhalb der USA mit gut 60 Berufsträgern, darunter laut Website 19 Partner, ist nicht Teil des Deals. Herbert Smith hat bereits selbst ein ungefähr doppelt so großes Büro in Paris.
Mit zuletzt rund 430 Millionen Dollar Umsatz gehört Kramer Levin zu den kleineren Einheiten im US-Markt. Das könnte den Einfluss der Amerikaner auf die Gesamtorganisation in Grenzen halten, da sie die kleinere Einheit stellen. Herbert Smith ist auch in Australien sehr stark aufgestellt.
Strukturell vergleichbar ist sie mit Ashurst: eine weitere Londoner Kanzlei aus dem sogenannten Silver Circle, die sich in den vergangenen Jahren stark internationalisiert hat, vor allem durch einen Merger mit einer führenden australischen Kanzlei. Und auch Ashurst ist dem Vernehmen nach auf der Suche nach einer US-Partnerin. Die Kanzlei galt als eine mögliche Fusionskandidatin für Shearman & Sterling, bevor die sich für Allen & Overy entschied.