Kerngebiet der neuen Kanzlei ist das Handels- und Gesellschaftsrecht. Daneben berät S2H auch zu angrenzenden Bereichen wie dem Steuer-, Arbeits-, Erb- und Insolvenzrecht sowie in Fragen zum Gewerblichen Rechtsschutz. Mit Strohkirch und Ströver gehören zudem zwei erfahrene Anwaltsnotare zu den Kanzleigründern.
Alle Anwälte waren seit vielen Jahren bei Kessler tätig. Ströver, Strohkirch und Hardt arbeiteten 10 beziehungsweise 20 Jahre dort, Associate Witter seit sechs Jahren. Zu ihren wichtigsten Mandanten zählen Unternehmen aus den Branchen Verpackung, Logistik, Lebensmittel, Energie sowie ein Betreiber von mehr als 100 Pflegehäusern.
Die Trennung kommt nicht überraschend: Schon in den vergangenen rund fünf Jahren hatten die S2H-Anwälte innerhalb der Kanzlei einen stärkeren Teamgedanken gelebt, als es traditionell bei der ansonsten einen personenbezogenen Beratungsansatz pflegenden Kanzlei Kessler üblich war. Diese andere Form der Zusammenarbeit sowie Differenzen über die künftige strategische Ausrichtung der Kanzlei hat JUVE-Informationen zufolge letztlich zu der Abspaltung geführt.
Schon in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Abgänge bei Kessler gegeben, darunter drei Partner. Zuletzt war Anfang August die erfahrene Gesellschaftsrechtlerin Karin Piepho als Partnerin bei Trentmann eingestiegen, die im Erbrecht spezialisierte Esther Schönewald machte sich zeitgleich in eigener Kanzlei selbstständig. Bereits Anfang des Jahres war Dr. Meike Böckenholt in die Rechtsabteilung der Senator Beteiligungsgesellschaft gewechselt.
Bei Kessler verbleiben neben den beiden anerkannten Equity-Partnern Dr. Arvid Siebert und Dr. Holger Sudbrink eine Salary-Partnerin und drei Associates. Der Gesellschafts- und Arbeitsrechtler Sudbrink ist auch Anwaltsnotar. Zum Juli verstärkte ein als Rechtsanwalt und Steuerberater qualifizierter Associate die Einheit, er kam von PricewaterhouseCoopers. Damit setzt Kessler weiterhin auf eigene steuerrechtliche Kompetenz, zu der nun insgesamt vier Steuerberater gehören. Nach dem Abgang von Wirtschaftsprüfer Carl, der ebenfalls zum Jahreswechsel erfolgen wird, hält die Kanzlei jedoch zunächst keine Expertise im Prüfungsbereich mehr im eigenen Haus vor.