Der Wechsel ging schnell vonstatten: Erst gestern Nachmittag endete die internationale Abstimmung der Covington-Partner über den Neuzugang. Der 37-jährige Deutsche stößt als sechster Partner zu dem insgesamt rund 20 Anwälte starke Büro von Covington in der belgischen Hauptstadt.
Hintergrund für den Schritt ist ein Interessenkonflikt zwischen Camesascas Arbeit für den südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung Electronics und der US-Praxis von Howrey.
Bekannt ist, dass US-amerikanische Howrey-Partner den niederländischen Samsung-Wettbewerber Philips im Zusammenhang mit Vorwürfen über die Bildung eines internationalen Kartells für CRT-Bildschirmröhren vertreten. Im November vergangenen Jahres hatte auch die EU-Kommission den Fall aufgegriffen. Dadurch dürfte sich die Lage sowie der Interessenkonflikt zugespitzt haben, denn gegen Samsung gibt es ähnlich gelagerte Kartellvorwürfe. Samsung wiederum arbeitet regelmäßig mit Covington zusammen. Der Wechsel Camesasca geschah vor diesem Hintergrund einvernehmlich.
Sowohl Howrey als auch Covington & Burling zählen in den USA zu den namhaftesten Kanzleien für Kartellrecht. Beide unterhalten angesehene Washingtoner Büros und arbeiten in großem Umfang in kartellrechtlichen Streitigkeiten. Camesasca war seit der Gründung des Brüsseler Howrey-Büros im Frühjahr 2002 dabei, zunächst als Associate, seit zwei Jahren als Equity-Partner.