Danach soll Marsch-Barner die Adressen Bohndorfs in Hamburg und von dessen Ferienhaus auf Ibiza an die Sicherheitsabteilung weitergeleitet haben. Zudem habe er Ende 2007 Daten einer Kanzlei zugeleitet, die für die Deutsche Bank Aktionärsprozesse ausfechten sollte. Marktbekannt ist, dass sich die Deutsche Bank bei den Aktionärsklagen von Bohndorf seit Jahren auf Hengeler Mueller-Partner Dr. Markus Meier verlässt.
Schließlich gibt das Wirtschaftsblatt an, Marsch-Barner habe auch an der Abschlussbesprechung zum Vorgehen gegen Bohndorf vor drei Jahren mit den damaligen Sicherheitschefs teilgenommen. Der Jurist wies die Vorwürfe zurück, räumte aber gegenüber dem ‚Handelsblatt‘ ein, bei der Abschlussbesprechung dabei gewesen zu sein.
Der heute 66-Jährige war im vergangenen Oktober zu Linklaters gestoßen. Er war seit 1973 bei der Deutschen Bank und dort langjährig im Corporate Center tätig. Dabei war Marsch-Barner an zahlreichen strategischen Projekten und Transaktionen des Bankhauses beteiligt, unter anderem aber auch in den spektakulären Mannesmann-Prozess eingeschaltet. Im vergangenen Jahr trat er im Zusammenhang mit dem Übernahmekampf zwischen den Automobilzulieferern Schaeffler und Continental in Erscheinung, in dem die Deutsche Bank Continental bei ihrem Abwehrversuch unterstützte. (Jörn Poppelbaum)
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 14. September 2009