Doppelschlag

Cleary Gottlieb holt Linklaters-Kartellrechtsleiter und eröffnet Büro in Köln

Prof. Dr. Dirk Schroeder (49), Partner aus dem Kölner Büro von Linklaters Oppenhoff & Rädler und Leiter der deutschen Kartellpraxis, wechselt zu Cleary Gottlieb Steen & Hamilton. Er wird zugleich ein neues Kölner Büro für die US-Kanzlei eröffnen. Seine Kollegin Dr. Romina Polley (36) wird ebenfalls bereits ab dem 10. November 2003 Cleary-Partnerin. Köln soll aber nicht nur Kartellstandort sein. Zwar nennt Cleary die Nähe zum Bundeskartellamt, zum OLG Düsseldorf und die gute Verkehrsanbindung zu den Schwesterstandorten Frankfurt und Brüssel als Gründe für den Schritt - neben dem Kontakt zu Schroeder und Polley. Die Kanzlei hat jedoch vor, hier auch in den Bereichen Corporate und Kapitalmarktrecht zu beraten. Die Bonner Deutsche Telekom AG zählt im US-Kapitalmarktrecht beispielsweise zu den Mandanten. "Mit unserem Büro in Köln werden wir über eine dynamische Präsenz in einer wichtigen Wirtschaftsregion verfügen", erklärte Peter Karasz, Clearys Managing Partner aus New York. "Darüber hinaus ist das Rhein-Ruhr-Gebiet ein wichtiges Zentrum der deutschen Wirtschaft".

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An den Rhein wechselt zur Verstärkung des Büros außerdem mit Dr. Wolfgang Knapp (58) ein international bekannter Partner aus dem Brüsseler Büro, der zudem mehrere Jahre in Projekten in Algerien und Hongkong verbrachte.

Die Corporate-Praxis vor Ort soll Counsel Dr. Michael Brems (37) aufbauen. Die Frankfurter Partner Thomas Buhl und Dr. Stephan Barthelmeß werden anders als Brems nicht vollständig umsiedeln, aber mehrere Tage pro Woche in Köln tätig sein.

Schroeder, dessen Arbeit von einem Mandanten als „exzellent“ bezeichnet wurde, verstärkt mit seinem Wechsel eine Kartellrechtspraxis, die international sehr angesehen ist und auch in ihrem Brüsseler Büro über namhafte Kartellrechtler verfügt. Im deutschen Markt galt die Clearys Praxis allerdings vielen als zu klein, um den internationalen Ruf und die entsprechenden Kontakte optimal auszunutzen. Von der hochkarätigen Verstärkung wird deshalb nun in dieser Beziehung ein spürbarer Schub erwartet. Genau das Richtige für Schroeder, der seinen Wechsel vor allem damit begründet, er habe an diesem Punkt seiner Karriere eine neue Herausforderung gesucht.

Zeitlich trifft der Wechsel auch mit dem Zugang des namhaften Brüsseler Kartellrechtlers Francisco Enrique González Díaz zusammen, der zuvor als Mitglied der EU-Merger-Task-Force in eine Reihe von wichtigen Fällen eingebunden war. Man sei nach der erfolgreichen Integration einiger Quereinsteiger in den USA und Paris für Neuzugänge aus anderen Kanzleien oder Institutionen offener geworden als in früheren Jahren, erklärte ein Partner.

Linklaters Oppenhoff & Rädler verliert mit Schroeder einen im Markt sehr bekannten Akteur, der nach mehrjähriger Tätigkeit in Brüssel seit einigen Jahren vom Kölner Büro aus die deutsche Kartellpraxis geleitet hat. Polley, die ihre Karriere bei Hengeler Mueller begonnen hatte, war seit 1997 im Kölner Oppenhoff-Büro tätig und seit 2000 Juniorpartnerin.

Als sehr stark gelten aber auch die beiden verbleibenden deutschen Kartellpartner in Brüssel, Anne Federle sowie Dr. Wolfgang Deselaers, Schroeders Nachfolger in der Leitung der deutschen EU- und Kartellrechtspraxis. Er soll nach Schroeders Weggang verstärkt von Köln aus beraten, wo im Frühjahr außerdem Dr. Daniela Seeliger zur Partnerin ernannt worden ist.

Besonders prominent war Schroeder in jüngerer Zeit unter anderem für BP in Bezug auf das E.on-Ruhrgas-Ministererlaubnis-Verfahren tätig, ebenso für die Deutsche Post AG im europarechtlichen Musterprozess um Remailings.

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