Für die deutschen Landesgesellschaften der EY-Organisation rückt der 48-jährige Hatzmann an die Stelle des bisherigen General Counsel Sven Hähnel. EY hatte im Februar drei existierende EY-Regionen zur Region Europe West unterhalb der Organisationseinheit EMEIA (Europa, Mittlerer Osten, Indien, Afrika) zusammengeführt. Der Region Europe West gehören insgesamt 1.500 Partner und 27.000 Angestellte aus 25 Ländern an, die zusammen rund 4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Innerhalb dieser Region steht Deutschland für über 2 Milliarden Euro Umsatz.
Aufrüstung für den Wirecard-Abwehrkampf
Hatzmann war zuletzt General Counsel für Deutschland bei BNP Paribas. Begonnen hatte er seine Karriere 2002 bei der Deutschen Bank, wo er unter anderem Executive Assistant für den früheren Vorstandschef Dr. Josef Ackermann war, zwei Jahre in New York verbrachte und dem Team angehörte, das den Umbau der Rechtsabteilung steuerte. In seiner letzten Funktion dort hatte er globale Verantwortung und leitete ein vierköpfiges Team, das organisatorisch dem Bereich Litigation & Regulatory Enforcement zugeordnet war. Entsprechend viel Erfahrung bringt er im Management komplexer Litigation mit.
Diese Erfahrung soll er nun bei EY einbringen, die sich im Zuge des Wirecard-Komplexes weltweit Haftungsansprüchen ausgesetzt sieht. Deren Abwehr leitet Dr. Annedore Streyl, Mitglied der EY Deutschland-Geschäftsführung und dort zuständig für Legal Compliance & Integrity. Die ehemalige Freshfields Bruckhaus Deringer-Partnerin steuert auch die externen Kanzleien, die EY in dieser Sache mandatiert hat, darunter Freshfields, Allen & Overy sowie Wirsing Hass Zoller.
Viel Großbankerfahrung in der Rechtsabteilung
Als neuer General Counsel für die deutschen Landesgesellschaften arbeitet Hatzmann von Eschborn aus und berichtet unter anderem an Markus Lang. Dieser ist seit September 2021 General Counsel der im Frühjahr 2021 zusammengeführten Region Europe West mit Sitz ist Zürich.
Wie Hatzmann blickt auch Lang auf eine lange Karriere bei internationalen Großbanken zurück, darunter ebenfalls die Deutsche Bank, bei der er von 2018 bis zu seinem Wechsel zu EY als Global Head of Legal für das Wealth Management zuständig war. Zuvor war er bei Goldman Sachs, unter anderem als Senior Counsel in London. Bei EY berichtet Lang an den EMEIA-General Counsel Sajid Hussein, der ebenfalls etliche Jahre bei internationalen Großbanken wie Bank of America Merrill Lynch und Deutsche Bank tätig war.
BNP besetzt deutschen GC-Posten intern nach
BNP Paribas hat auf den Weggang von Hatzmann schon reagiert. Die Position des General Counsel für Deutschland bekleidet ebenfalls seit Anfang Dezember Jeffery Jones. Der ehemalige Linklaters-Associate und in Deutschland zugelassene Rechtsanwalt ist seit über neun Jahren bei der französischen Bank.