Bosch steht für die Verbindung von Kartellrecht und Litigation in großen Schadensersatzfällen. An der Seite von Südzucker etwa spielt er seit Jahren eine wichtige Rolle in Prozessen zum Zuckerkartell.
Gleiss will mit ihrem Schritt über den Ärmelkanal vor allem die Vernetzung und Marktdurchdringung erhöhen und der wachsenden Bedeutung Londons als Standort für kartellrechtliche Streitigkeiten Rechnung tragen. Zudem erhofft sich die Kanzlei eine bessere Position bei Mandaten, die aus London heraus vergeben und gesteuert werden.
Anwaltlich beraten will Gleiss die britischen Mandanten im deutschen und im EU-Recht. Neben dem Kartellrecht plant Gleiss auch Beratung zu Finanz-, M&A- und Private-Equity-Transaktionen sowie zu Distressed M&A und Restrukturierungen.
Neben Kartellrechtspartner Bosch, der auch im M&A erfahren ist, sollen zum Start in London weitere deutsche Gleiss-Partner arbeiten, zumindest temporär. Zum Kernteam, das regelmäßig vor Ort sein wird, zählen Partner aus den Transaktions-, Restrukturierungs- und Kartellrechtspraxen, hinzu kommen Associates und Referendare. In Zukunft will Gleiss mit weiteren Partnern wachsen, die nicht nur temporär vor Ort sind, sondern wie Bosch in London sitzen.
Die zeitliche Nähe zum Brexit spielt für Gleiss bei der Eröffnung keine Rolle: „London ist trotz des Brexit eines der weltweit führenden Wirtschafts- und Finanzzentren. Vor Ort zu sein, bringt uns noch näher an Mandate, die aus London heraus vergeben werden – insofern ist die Eröffnung dort ein naheliegender Schritt“, sagt Prof. Dr. Michael Arnold, Co-Managing-Partner bei Gleiss Lutz.
Neben Gleiss haben in der Vergangenheit bereits weitere deutsche Großkanzleien den Schritt gewagt und Büros in London eröffnet – so Hengeler Mueller 2007 und Noerr 2010.