„Entweder bleibt man in der Nische, oder man muss ein gutes Stück wachsen,“ erklärte Dr. Ulrich Jüngst von Görg. „Für letzteres haben wir uns vor einiger Zeit schon entschieden.“ Erst im vergangenen Jahr wandte Görg sich auf dem internationalen Parkett über das D&P-Netzwerk der britischen Kanzlei Dibb Lupton Alsop zu und dokumentierte auch hier den Willen zur weiteren Ausdehnung des Radius der vor einigen Jahren noch als Insolvenzboutique geltenden Kanzlei.
Der geschlossene Ausstieg das Berliner Heuking-Büros aus der Sozietät sorgte in der Branche für einige Verwunderung. Erst jüngst hatten sich sieben Anwälte der mittlerweile aufgelösten Berliner Kanzlei Quack Rechtsanwälte entschlossen, zu Heuking zu wechseln. Zudem war Dr. Roland Hoffmann-Theinert, der den Berliner Standort wesentlich aufgebaut und geprägt hatte, seit Herbst 2000 Vorsitzender des Managing-Ausschusses von Heuking und damit mitverantwortlich für die Ausrichtung der Gesamtkanzlei.
Um so beachtlicher ist das geschlossene Votum der Berliner Partner für einen Wechsel, auch wenn das Büro immer als sehr eigenständig, dynamisch und homogen innerhalb von Heuking galt. Schon vor dem Wechsel der Quack-Anwälte hatte die Berliner Praxis Anfang 2001 durch den Eintritt von Dr. Helmut Nicolaus (Freshfields Bruckhaus Deringer) und Dr. Christoph Riese (Melchers Schubert Stocker Sturies) auf sich aufmerksam gemacht. Einschließlich der jüngsten Rekrutierungserfolge ist das Büro auf zuletzt über 25 Berufsträger angewachsen.
Entsprechend glücklich zeigt sich Hoffmann-Theinert über den gemeinsamen Entschluss. Auch zu den Gründen nimmt er Stellung: „Es gab mit den das Geschick der Sozietät maßgeblich bestimmenden Partnern unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Gestaltung der Sozietätsstruktur“.
„Die übrigen Partner der Sozietät begrüßen diesen klärenden Schritt“, teilte Dr. Wolfgang Kühn aus dem Düsseldorfer Heuking-Büro mit und bestätigte, dass unterschiedliche Auffassungen über die wirtschaftliche Führung des Berliner Büros Hintergrund der aktuellen Entwicklung seien. Zusammen mit der verbundenen WP-Gesellschaft Verhülsdonk + Partner solle der Berliner Standort aber weiter geführt werden.
„Die Engländer sind begeistert“, beschreibt Jüngst die Reaktion von Görgs britischem Kooperationspartner. „DLA als englische Full-Service-Kanzlei ist unter anderem sehr stark in der Betreuung von Private Finance Initiative (PFI)-Projekten. Gemeinsam mit den neuen Berliner Partnern bieten wir nun auch in Deutschland genug Manpower und überzeugende Kompetenz für größere Projekte.“.