München

Gründungspartner von GLNS gehen getrennte Wege

Ein großes Team der Wirtschaftskanzlei GLNS hat sich zu einer Abspaltung entschlossen. Mit weiteren Anwälten werden die Gründungspartner Dr. Tobias Nikoleyczik (47), Dr. Daniel Gubitz (48) und Dr. Ludger Schult (50) Anfang 2024 in München eine neue Kanzlei eröffnen. Auch der Kanzleiname steht schon fest.

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Tobias Nikoleyczik

GLNS wurde 2012 von Daniel Gubitz, Georg Lindner, Tobias Nikoleyczik und Ludger Schult gegründet. Alle vier haben ihr Handwerk bei Milbank Tweed Hadley & McCloy (heute Milbank) gelernt und formten aus den ersten Buchstaben ihrer Nachnamen den Kanzleinamen GLNS. Ein Jahr später kamen vier Quereinsteiger – vor allem von Noerr – hinzu. 2015 entschied sich auch der Gesellschafts- und Kapitalmarktrechtler Dr. Bernd Graßl zu einem Wechsel von P+P Pöllath + Partners (heute Poellath) zu GLNS.

Ihre Einheit zählt aktuell rund 30 Berufsträger. Mit den Jahren weitete die Kanzlei ihren Corporate-Fokus aus und bietet inzwischen auch eigene Praxen für transaktionsbezogene Finanzierungsberatung, steuerliche Strukturierungen sowie Litigation-Vertretungen – etwa in Organhaftungsfällen oder Massenverfahren.

Breite Mandantenbasis 

Ludger Schult

Das Klientenportfolio der Kanzlei hat sich entsprechend über die Jahre diversifiziert: Zu den Mandanten zählten Mid-Cap-Investoren wie Emeram, Paragon und EMH Partners, aber auch aufgestiegene Börsenteilnehmer wie Delivery Hero, Zalando und Marley Spoon sowie bekannte Industriekonzerne wie Audi, Kuka und der spanische Zulieferer CIE Automotive. Das Corporate-Team um Nikoleyczik stand beispielsweise Zooplus bei, als es einen Bieterkampf um den Futtermittelhändler gab, sowie bei der nachfolgenden SE-Umwandlung und dem Delisting.

Das Team um Private-Equity-Experte Schult wiederum brachte etwa mit Afinum die Sportausrüster Clubhouse Golf und all4Golf zusammen. Und – im Zusammenspiel mit etlichen Spezialboutiquen – verhandelte Lindner mit seinem Team das Zusammengehen der Fintechs Smava und FFG Finanzcheck. In den zehn Jahren seit ihre Gründung schaffte die transaktionsgetriebene Sozietät in den Umsatzzahlen eine deutliche Aufwärtsbewegung.

Strategische Differenzen

Wie aus dem Umfeld der Kanzlei zu hören ist, gibt es Differenzen zur weiteren Expansion der Einheit. Daher würden sich die Wege zum Jahresende trennen. Die Kanzlei selbst möchte sich zu dem derzeitigen Zeitpunkt nicht dazu äußern.

Daniel Gubitz

Soweit bislang bekannt, werden sich neben den bisherigen Namenspartnern Gubitz, Schult und Nikoleyczik auch der Finanzierungspartner Dr. Anselm Lenhard (44) und der Private Equity-Experte Dr. Daniel Epe (42) der neuen Kanzlei anschließen, die unter Lark firmen soll – der Name erinnert an die Lerche, die den neuen Tag beginnt.  

Aus der Nachwuchsgeneration hätten sich  – so heißt es im Markt – auch die Counsel Dr. Patrick Droese und Malte Krohn entschlossen mitzugehen, um bei Lark ebenfalls Gründungspartner zu werden. Während Droese einen PE/M&A-Schwerpunkt hat, hat sich Krohn auf Kapitalmarkt- und Gesellschaftsrecht spezialisiert. Es ist davon auszugehen, dass die Gründer ihre Teams – Associates und Assistenzen – mitnehmen in die neue Konstellation. Das wäre mehr als die Hälfte der aktuellen GLNS-Belegschaft. Zudem sollen sie im Gespräch sein mit weiteren möglichen Quereinsteigern.

Neustart zum Jahreswechsel

Georg Lindner

Demnach würden unter dem bisherigen Dach dann der Rechtsanwalt und Steuerberater Georg Lindner (45) mit dem PE-Anwalt Dr. Reinhard Ege (48), dem Gesellschaftsrechtler Dr. Bernd Graßl (49), dem ebenfalls doppelt qualifizierten Andreas Scheidle (45), dem Arbitration-Experten Dr. Sebastian Schneider (41) und dem Litigation-Partner Dr. Philip Peitsmeyer (50) verbleiben. Zu diesem Team dürfte auch die Dispute Resolution-Expertin Julia Klesse (39) gehören, die Anfang des Jahres zur Salary-Partnerin aufstieg.

Auch drei Counsel blieben bei GLNS, hieß es im Markt: Der Transaktionsanwalt Dr. Stefan Bührle, der zuvor bei Sidley Austin und Goodwin tätig war, der Aktienrechtler Dr. Konrad Hildebrand, der 2022 nach einer Zwischenstation bei Osram zu GLNS zurückkehrte, sowie aus dem Konfliktlösungsbereich noch Jörg Opelt.

Viele der GLNS-Anwälte gelten aufgrund ihrer vorigen Karriere- und Mandatsentwicklung als ernstzunehmende Wettbewerber zu den Großkanzleien vor Ort. Dass die Kanzleigründer, die im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum zusammen feierten, nun die Weichen für das nächste Jahrzehnt neu justieren, bringt weitere Bewegung in den Münchener Markt, der in der jüngsten Vergangenheit schon einige Teambewegungen und Büroeröffnungen sah.

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