Mit den Weggängen schrumpft die Steuerpraxis auf einen Partner in Hamburg und zwei in München. Hinzu kommen vier Associates. Erst im vergangenen Herbst hatte Latham mit dem Wechsel des Counsels Dr. Anders Kraft zu Shearman & Sterling sowie dem Verlust einer Associate ihre steuerliche Präsenz in Frankfurt eingestellt.
Die Steuerpraxis hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem zentralen Bestandteil der starken Transaktions- und Finanzberatung von Latham entwickelt und ihre Profitabilität gesteigert. Dafür verlor das sogenannte steuerliche Eigengeschäft im Verhältnis an strategischer Bedeutung.
Wiese hatte in den vergangenen Jahren dagegen die Beziehungen vor allem zum norddeutschen Mittelstand vertieft und zählt Familienunternehmen wie die Reederei Schulte, das Hamburger Textilunternehmen Berendsen und den Hamburger Spezialhändler Heinrich Nagel zu seinen Mandanten. Zuletzt beriet er die Familie Koopmann beim Verkauf ihrer Anteile an Rako, einem norddeutschen Hersteller von Haftetiketten und Verpackungsmaterialien. Diese Klientel soll auch in der künftigen Aufstellung der Schwerpunkt sein.
„Für Familienunternehmen und Investoren in Mittelstand und Industrie ist eine spezialisierte Einheit für Strukturberatung oft von Vorteil. Hier bringen wir unsere Strukturierungs- und Transaktionserfahrung ein“, so Wiese zu seinen Plänen.
Norddeutschland bleibt auch in anderer Hinsicht der Fokus Wieses: Er wird weiter als Lehrbeauftragter für Steuerrecht an der Bucerius Law School und als Geschäftsführender Vorstand des Hamburger Forums Unternehmenssteuerrecht aktiv bleiben.
Wer die Leitung der Latham-Steuerpraxis übernimmt, steht noch nicht fest. (Jörn Poppelbaum)