JUVE: Vor gut einem Jahr haben Sie gemeinsam mit Dr. Bernd Borgmann die Managementverantwortung bei DLA übernommen. Für welchen Kurs stehen Sie?
Benjamin Parameswaran: Wir wollen den Wachstumskurs fortsetzen, den DLA Piper in Deutschland seit der Gründung vor gut zehn Jahren eingeschlagen hat. Unser Ziel ist, DLA unter die Top-Ten-Kanzleien in Deutschland zu bringen – allerdings nicht allein vom Umsatz her, sondern insbesondere auch qualitativ: 1. im Hinblick auf unser Mandanten- und Mandatsportfolio, wo die Sozietät in den letzten zwölf Monaten weiter erhebliche Erfolge verzeichnen konnte. 2. in Bezug auf eine nochmals verbesserte grenz- und praxisgruppenübergreifende Zusammenarbeit. 3. in der Schnittmenge unserer weltweit im Fokus stehenden Industriesektoren und denjenigen Industrien, die von besonderer Dynamik geprägt sind.
Was waren Ihre wichtigsten Aufgaben in diesem ersten Jahr?
Das erste Jahr war geprägt von gründlicher Analyse und – darauf aufsetzend – eher mittelfristiger Planung. Bei der Analyse haben wir nicht nur die fachliche und marktseitige Ausrichtung überprüft, sondern auch unsere internen Strukturen und Abläufe, etwa im Hinblick auf einen klar strukturierten und strategischen Ansatz im Business Development.
Das Hamburger Büro verdoppelt sich bald durch den Zugang des Bird & Bird-Teams. Wie gehen Sie die Integration eines so großen Teams an?
Die Integration von Quereinsteigern ist für uns zentral. Wir fragen uns jeweils im Einzelfall, ob die möglichen Quereinsteiger zu uns passen: geschäftlich, fachlich, menschlich. Im Falle des Zugangs des Bird & Bird-Teams sind diese Vorgaben perfekt erfüllt. Natürlich bereiten wir uns auch strukturell gut vor, damit jeder seinen Platz findet und sich willkommen fühlt. Letztlich funktioniert die Integration eines so großen Teams aber vor allem durch die tägliche Zusammenarbeit – es bestehen z.B. bereits konkrete Pläne, welche Mandanten und Geschäftsfelder nach Beitritt des Teams gemeinsam weiterentwickelt werden.
Mit dem Zugang von Okko Behrends haben Sie in Frankfurt eine Lücke im Kapitalmarktrecht schließen können. Welche Strategie verfolgen Sie in diesem Bereich?
Bereits in den vergangenen Jahren haben wir mit jungen Partnern eine schlagkräftige und gut vernetzte Einheit etabliert, die umfangreich im klassischen Finanzierungsrecht einschließlich der Bereiche Corporate Finance, Projektfinanzierung und Immobilienfinanzierung agiert. Klar ist aber auch, dass wir unsere Bank- und Finanzpraxis weiter stärken wollen – eine Verdoppelung unserer Praxis im Hinblick auf alle relevanten Kennzahlen ist das Ziel.
Auch die Corporate-Praxis ist bislang vor allem mit Quereinsteigern größer geworden. Warum gab es hier bislang kaum interne Partnerernennungen?
Aufgrund unserer vergleichsweise jungen Marktpräsenz mussten wir zunächst ausreichend qualifizierten Nachwuchs aufbauen. Nicht nur, aber gerade auch in der Corporate-Praxis haben wir jetzt eine Vielzahl von Talenten in unseren Reihen, die die Kriterien erfüllen, herausragende Partner zu werden.
Das Gespräch führte Christine Albert.