JUVE spricht mit…Dr. Harald Selzner von Shearman & Sterling

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Im Frühjahr ordnete Shearman & Sterling ihre weltweiten Managementfunktionen neu. Seitdem ist Dr. Harald Selzner (44) deutscher Co-Managing Partner und Co-Deputy der weltweiten M&A Gruppe der US-Kanzlei. Nach den jüngsten Partner-Weggängen in München spricht Selzner über Stabilität und Pläne der deutschen Praxis.@JUVE: Herr Dr. Selzner, in dem neuen Management-Team sollen sich die Fachbereichsleiter mit einbringen. Welche konkreten Maßnahmen wurden dort bislang umgesetzt?

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Harald Selzner : Die Praxen arbeiten intern noch stärker zusammen und die Verwaltung löst sich – soweit sinnvoll – von Standortaspekten. Unsere deutsche Management Group wird nun maßgeblich durch Vertreter der Praxisgruppen besetzt, die sich die strategische Weiterentwicklung der Mandatsstruktur sowohl bei den DAX30-Unternehmen als auch bei Unternehmen aus dem Mittelstand zum Ziel gesetzt hat. Beispiele hierfür sind etwa Haniel und Tengelmann.

Übernimmt nach dem Weggang von Herrn Breuninger nun der neue Fachbereichsleiter Steuern Herr Stockum auch die Verantwortung als weltweiter Co-Leiter Steuern?

Reinhard Stockum hat die Leitung der deutschen Steuergruppe übernommen. Die Position als Co-Leiter der weltweiten Steuergruppe ist intern nicht neu besetzt worden. Über globale Managementaufgaben entscheidet unser Senior Partner gemeinsam mit den zuständigen Gremien. Für die deutsche Praxisgruppe ändert sich dadurch im Übrigen nichts. Wir halten insbesondere an der Ausrichtung von München, die schon immer stark durch das Steuerrecht geprägt war, unvermindert fest.

Anmerkung der Redaktion: Kurz nach dem Interview wurde allerdings bekannt, dass auch der zweite Steuerpartner, Thomas Fox, die Kanzlei verlassen wird.

Wo liegen in der Rekrutierung aktuell die größten Herausforderungen?

Wir suchen Anwälte in allen Bereichen, die den Ausbau unseres Geschäfts gemeinsam mit uns weiter vorantreiben. Das ist keine leichte Situation. Denn dort stehen wir im Wettbewerb mit anderen etablierten Praxen. Im Hinblick auf unsere Mandatsauslastung – nicht nur im Bankenbereich (Dresdener Bank; Hypo Real Estate) und den sog. Emerging Markets im mittleren Osten – haben wir einen enormen Bedarf an Kolleginnen und Kollegen, die zu uns passen. Das Thema Recruiting hat für uns insofern eine zentrale Bedeutung.

In den USA ist die Kanzlei für ihre starke Bank- und Finanzpraxis bekannt. Wie kann es dem Frankfurter Büro gelingen, diesem Erfolg nachzueifern?

Die Management-Funktion von Stephan Hutter als Leiter der europäischen Kapitalmarktpraxis sowie als europäischer Koordinator für das Geschäft mit Finanzinstiutionen zeigt doch, dass Frankfurt bereits jetzt schon eine zentrale Rolle einnimmt. Wir haben in der deutschen Kapitalmarktgruppe zudem eine starke Gruppe jüngerer Partner in Frankfurt wie in Düsseldorf. Auch gibt es einige jüngere Anwälte, die auf einem guten Weg zum Partner-Track sind. Trotzdem muss es uns noch gelingen, die internationale Vernetzung weiter zu stärken.

Ist die mögliche Fusion mit einem Wettbewerber, wie sie gerade in den britischen Medien spekuliert wurde, dafür der richtige Weg?

Ich weiß nicht, woher die Spekulationen in Bezug auf Allen & Overy stammen. An diesen Gerüchten ist nichts dran. Der Markt ist offensichtlich extrem in Bewegung, denn es ist nicht der erste Name, der mit uns in Verbindung gebracht wird. Wir können letztendlich nur unsere Arbeit machen. Die Entwicklung wird zeigen, was wahr und was Gerücht ist.

Das Gespräch führte Marcus Jung.

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