JUVE spricht mit … Sonya Pauls von King & Wood Mallesons SJ Berwin

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  • JUVE

Ende 2013 fusionierten King & Wood Mallesons und SJ Berwin. In der Sozietät bewegt sich seither auch hierzulande einiges, so kehrt sie etwa Berlin den Rücken. Sonya Pauls, in der erst kürzlich verkleinerten Kanzleispitze eine von zwei Co-Managing-Partnern, spricht über die künftige Strategie.

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JUVE: Zum Mai zieht sich die Kanzlei aus Berlin zurück. Was ist der Grund dafür?
Pauls:
Unser Berliner Team ist vor allem auf die Beratung von Venture-Capital-Transaktionen fokussiert und hat insofern einen deutlich enger zugeschnittenen Fokus als die Gesamtkanzlei. Unser Ziel ist es jedoch, uns als globale Einheit, aber auch in Deutschland, vor allem auf unsere Kernkompetenzen zu konzentrieren. Dort wollen und werden wir nachhaltig wachsen. Mit den Berliner Partnern werden wir aber projektbezogen auch künftig wechselseitig zusammenarbeiten.

Welche personelle Größe streben Sie für die deutsche Praxis auf Jahressicht an und ist aufgrund der Bedeutung von Düsseldorfs asiatisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen ein Büro dort ein Thema?
Wir möchten unser Wachstum nicht an einer Zahl festmachen, unsere Strategie ist auf qualitativ nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Fakt ist aber, dass wir auch durch Zugänge von extern wachsen werden und dies auch deutlich sichtbar über unsere derzeit 70 Berufsträger hinaus. Ein weiterer Standort neben Frankfurt und München ist für uns jedoch derzeit kein Thema.

Welche Praxen spielen in Ihren Wachstumsplänen eine Hauptrolle?
Die Stärkung der M&A-Praxis ist ein vorrangiges Ziel. Die Chancen, die sich im klassischen M&A-Geschäft durch die Fusion inzwischen bieten, können wir über unsere bisherigen Kapazitäten langfristig kaum abdecken. Die Fusion hat unsere deutsche Praxis beispielsweise ins Mandat bei einem großen chinesischen Automobilkonzern sowie einem chinesischen Industriekonzern gebracht.

Was hat sich durch die Fusion verändert?
Der Zusammenschluss war ein erster wichtiger Schritt zu einer tatsächlich globalen Marke. Wir haben europaweit in den letzten drei Monaten seit der Fusion weit über 200 neue Mandate dazu gewonnen. Die deutsche Praxis profitiert etwa stark von dem vielversprechenden Zugang zu chinesischen Staatsunternehmen, die uns die Zusammenarbeit mit dem Pekinger Büro bringt. Bei den australischen Kollegen bestehen vor allem Anknüpfungen an Infrastrukturprojekte.

Welche Schwierigkeiten birgt eine Großfusion von Partnern verschiedener Kulturkreise?
Wir haben unseren Fusionspartner gut und gründlich kennengelernt, größere Probleme gab es deshalb nicht. Jetzt gilt es, die Kontakte noch mehr zu vertiefen und in gemeinsame Projekte und Mandate umzusetzen.

Aber auch in Deutschland wollten nicht alle Anwälte die Fusion mitmachen. Können aus diesem Grund noch weitere Abgänge folgen?
Natürlich gibt es immer Kollegen, die sich in einer Einheit mit globalem Anspruch nicht richtig aufgehoben fühlen. Unser jetziges Team steht vollständig hinter der Fusion.

Das Gespräch führte René Bender.

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