Seit Juli ist Dr. Jan Meents deutscher Managing-Partner von DLA Piper. Der 44-jährige IT-Rechtsspezialist übernahm die Position von Dr. Ulrich Jüngst, der den gesamten Aufbau der Kanzlei in Deutschland verantwortete. DLA will hierzulande noch auf 250 Anwälte wachsen, doch Meents‘ neuer Posten beinhaltet mehr als nur die Umsetzung des personellen Wachstums.
JUVE: Nach zwei Monaten im Amt: Was hat sich für Sie verändert?
Jan Meents: Mit meinem neuen Amt sind natürlich erheblich mehr und anspruchsvollere Managementaufgaben verbunden als mit der bisherigen Leitung der IP/IT-Praxis. Ich bekomme nun einen ganz anderen, ganzheitlicheren Eindruck von der Sozietät.
Und wie ist der?
Ich habe keine Überraschung erlebt, schließlich habe ich ein gut geführtes, aufgeräumtes Haus übernommen.
Worin liegen die größten Herausforderungen in Ihrer neuen Position?
Wir sind sehr schnell gewachsen in den vergangenen Jahren und haben innerhalb kürzester Zeit fünf deutsche Büros aufgebaut. Nun geht es darum, Schwerpunkte zu setzen. So sind wir zum Beispiel in Frankfurt für den Markt noch nicht so aufgestellt, wie wir uns das wünschen. An erster Stelle steht dort der weitere Aufbau der Corporate- und Finance-Praxis.
Was bedeutete die Umstellung auf eine einheitliche Partnerstufe für die Kanzlei?
Die Umstellung war ein guter und wichtiger Schritt für DLA Piper. Zwar hatten wir auch in dem vorherigen abgestuften Modell die Möglichkeit, Fixed-Share-Partner am Equity zu beteiligen. Aber nun haben alle gleiche Rechte und Pflichten. Damit fördern wir echtes Unternehmertum und tragen zur Schaffung einer homogenen Kanzleikultur bei.
In der Vergangenheit haben Sie viele Quereinsteiger geholt, Sie wollen auch weiterhin mittelfristig 250 Anwälte in Deutschland sein. Wie wollen Sie dorthin gelangen?
Wir werden künftig stärker als bislang organisch wachsen und dies vor allem in Bereichen, die von strategischer Bedeutung für uns sind, sprich vor allem im Corporate-Bereich. Darüber hinaus werden wir uns aber auch weiterhin punktuell mit herausragenden Quereinsteigern verstärken.
Welche Bilanz wollen Sie nach 100 Tagen ziehen können?
Das hängt mit unserem Ziel zusammen, DLA Piper unter die Top-10 -Kanzleien zu bringen. Um das zu erreichen, sind zwei Dinge besonders wichtig: Wir müssen die richtigen Mandanten in den richtigen Mandaten betreuen, und wir müssen die eigenen Mitarbeiter fordern und fördern. Nach 100 Tagen möchte ich mich mit meinen Partnern in Deutschland auf einen Kurs geeinigt haben, wie wir dieses Ziel erreichen.
Das Gespräch führte Christine Albert.