Pauls hat ausgezeichnete Beziehungen zu einer Reihe namhafter Mandanten. Unter anderem beriet sie Rocket Internet bei der Strukturierung eines der europaweit größten VC-Fonds über eine Milliarde Dollar. Auch Genui, Lakestar und Montana Capital Partners gehören zu ihren Mandanten. Bei King & Wood war sie Head of Funds Germany und bis März dieses Jahres gemeinsam mit Dr. Stefan Krüger Managing-Partnerin.
Umstrukturierungsprozess in vollem Gang
Ihr Weggang ist ein Schlag für die australisch-chinesische Sozietät und kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn die Kanzlei steckt gerade mitten in einem Um- und Restrukturierungsprozess, für den die Partner erst vor Kurzem tief in die Tasche greifen mussten. So beschlossen sie Ende letzten Monats mehrheitlich, die Eigenkapitalbasis um 14 Millionen britische Pfund zu erhöhen. Wie groß die individuelle Finanzspritze für jeden ausfiel, hing von der Anzahl der Punkte ab, die ihm zugeordnet waren. In Deutschland entfielen zwischen 95.000 und 285.000 Euro auf die Partner.
Doch Unruhe hatte sich schon früher in den deutschen Standorten ausgebreitet. Die Kanzlei gewann zwar im Frühjahr den Latham & Watkins-Partner Rudolf Haas im Kapitalmarktrecht, doch die Reihe der Abgänge wird immer länger: Bank- und Kapitalmarktexperte Dr. Hilger von Livonius schloss sich im Juli K&L Gates an, wenige Monate zuvor ging der Chef der deutschen Corporate-Praxis, Dr. Julian Lemor, mit einem Team zu Mayer Brown. Und auch in den Jahren davor kehrten mehrere, teils sehr bekannte, Partner der Kanzlei den Rücken. Der auf die Beratung von Private Clients spezialisierte Prof. Dr. Andreas Söffing wechselte zu Flick Gocke Schaumburg und Kapitalmarktspezialistin Dr. Walburga Kullmann machte sich selbstständig.
King & Wood-Managing-Partner Dr. Michael Cziesla bedauert den Entschluss Pauls, sieht die Fondsstrukturierungspraxis mit zwei Partnern – Dr. Martin Brockhausen und Christian Schatz – und vier Associates aber nach wie vor als gut aufgestellt.
Clifford schließt Lücke
Bei Clifford stößt Sonya Pauls zu einem Investmentfondsteam, das schon lange mit zu den Marktführern zählt. Seit allerdings Dr. Sven Zeller vom Partner- in den of-Counsel-Status wechselte, fehlte der Praxis der visibelste Kopf im Markt – eine Lücke, die Pauls nun gut ausfüllt. Denn außer Fondsstrukturierungen und der Begleitung großvolumiger Fonds berät sie zudem Restrukturierungen und Mediationen in diesem Bereich. „Sonya Pauls ist für uns die Nummer Eins in Deutschland auf dem Gebiet der Private-Equity-Fondsstrukturierung und fügt sich mit ihrer Expertise perfekt in unsere Struktur“, sagte Managing-Partner Dr. Peter Dieners. Cliffords Investmentfonds-Praxis umfasst nun 6 Partner, 5 Counsel, 14 Associates und einen of Counsel.
Die jetzige Personalie ist auch deswegen für Clifford wichtig, weil Dieners damit den zweiten hochkarätigen Quereinsteiger nach der großen Restrukturierung verkünden kann. Im November vergangenen Jahres kam bereits M&A-Schwergewicht Dr. Anselm Raddatz von Freshfields Bruckhaus Deringer.