Georg Brenner und Dr. Thomas Schmitt werden Partner mit Sonderstatus, außerdem wechseln als angestellte Anwälte Esther Brandhorst, Carola de Decker und Dr. Michael Faber zu Martini Mogg Vogt.
Die Full-Service-Kanzlei zählt zu den renommiertesten Einheiten in Rheinland-Pfalz, tat sich allerdings wie ihre Wettbewerber schwer damit, dem Geschäft entsprechend personell zu wachsen. Der letzte größere Wachstumsschritt liegt sieben Jahre zurück, als unter anderem Georg Moesta aus dem Rechtsberatungszweig von Dornbach dazu stieß.
Wenn die Integration des Teams gelingt, schlägt Martini Mogg Vogt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Der Partnerkreis, in dem die Namensgeber allmählich eine geringere Rolle spielen, wird verjüngt und auf elf Personen vergrößert. Der regionale Radius wird rheinauf und rheinab erweitert, denn Neupartner Jochen Eberhard bringt einen Bonner Standort mit in die Kanzlei, Regulierungsexperte Thomas Schmitt arbeitet in der Landeshauptstadt Mainz. Und die Kapazitäten für Mandanten der Öffentlichen Hand werden mit den Neuzugängen ebenso erweitert wie die gesellschaftsrechtliche Kompetenz, für die die Kanzlei immer noch am bekanntesten ist.
Dass die Abgänge für Kunz einen herben Verlust bedeuten, liegt auf der Hand. Dazert und Eberhard waren Equity-Partner. Zwar ist die Kanzlei groß genug, um Abgänge verschmerzen zu können, und sie hat die meisten Beratungsfelder personell mindestens doppelt besetzt. Erst zum Jahreswechsel hatte sie sich zudem im Arbeitsrecht verstärkt. Allerdings waren einige der jetzt ausscheidenden Anwälte gewissermaßen Aushängeschilder für Kunz und jahrzehntelang für die Sozietät tätig – Dazert zum Beispiel 20 Jahre, Brenner 16 Jahre, Eberhard mehr als zehn Jahre. Zudem geht mit der Abspaltung das Bonner Büro verloren. Kunz ließ verlauten, dass dieser Standort nicht wieder besetzt wird. Die Mandatsarbeit dort sei in vielen Fällen ohnehin über das Koblenzer Büro gelaufen.