Pierre-Yves Gunter gilt als einer der erfahrensten internationalen Schiedsrechtler der Schweiz. Er war zunächst in internationalen Büros von Clifford Chance und für die Schiedskanzlei Lalive tätig, bevor er 1997 zu Python wechselte. Insgesamt hat er mehr als 190 Schiedsverfahren geführt, sowohl als Parteivertreter wie auch als Schiedsrichter. In seiner neuen Kanzlei wird er die Co-Leitung der Arbitration-Gruppe übernehmen. Auch Alexandra Johnson war zunächst für Clifford Chance tätig, bevor sie als Senior Associate zu Schellenberg Wittmer in Genf und nach fünf Jahren 2010 zu Python wechselte.
Bisher leitet Senior-Partner Daniel Hochstrasser die Arbitration-Praxis allein von Zürich aus. Sie wird zum Jahreswechsel 14 Partner zählen, darunter fünf Frauen. Denn auch die Genfer Associate Aurélie Conrad Hari wird in die Partnerriege aufgenommen.
Die beiden Neuzugänge Gunter und Johnson vertraten etwa gemeinsam mit britischen Schiedsrechtlern die National Iranian Gas Company vor einem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer in Paris (ICC). Dort forderte die türkische Energiegesellschaft Botaş 13 Milliarden US-Dollar Rabatt auf einen langlaufenden Gasliefervertrag.
Auch wenn die Trennung von Python nach JUVE-Informationen einvernehmlich verläuft, ist vor allem der Weggang von Gunter nach 19 Jahren ein weiterer herber Verlust. Python hatte im vergangenen Jahr bereits einige Anwälte mit schiedsrechtlicher Erfahrung verloren: Der Genfer Partner Sébastien Besson ging zur Schiedsboutique Lévy Kaufmann-Kohler, Thomas Legler und Beat Mumenthaler wechselten zur Wettbewerberin Pestalozzi. Und Anfang des Jahres ging die Sozietät Peter & Partners an den Start, die von dem langjährigen Namenspartner der Kanzlei, Dr. Wolfgang Peter, mit vier weiteren Python-Juristen gegründet wurde. Peter hatte die Schiedspraxis von Python & Peter jahrelang geleitet.
Diese Führungsaufgaben übernimmt nun Dr. Homayoon Arfazadeh. Er ist auch für das Büro in Teheran zuständig, das Python im Frühjahr als achten Standort eröffnete. Abseits des Schiedsrechts konnte sich die Kanzlei zuletzt verstärken: Der ehemalige Partner Henric Immink, zuletzt Group General Counsel des Finanzinstituts EFG International, kehrte in die Finanzpraxis der Kanzlei zurück. Und von der Schweizer Sozietät BCCC kam diesen Sommer der Corporate- und M&A-Partner Benjamin Humm. Auch wenn der bekannte Namenspartner Jacques Python (72) sich aus dem Alltagsgeschäft zurückgezogen hat – seinen Namen trägt die Sozietät, die nach den Weggängen rund 60 Anwälte zählt, weiter.