Thümmel Schütze steht in Frankfurt vor einem Neuanfang, denn zum Januar wird sich das bisherige, rund 15-köpfige Team um die vier Partner Dr. Hans-Jochen Otto, Dr. Gabriele Fontane, Dr. Jochen Mittag und Marcus Rauschenberger abspalten. Das Frankfurter und das Stuttgarter Büro der Kanzlei hatten vor Gericht langjährig um Gewinnbeteiligungen gestritten (Thümmel vs. Thümmel). Das OLG Stuttgart hatte schließlich Mitte 2007 entschieden, dass die Frankfurter Ende 2008 aus der Sozietät ausscheiden dürfen (Urteil für Thümmel).
„Herr Gaus ist eine ideale Ergänzung für Thümmel Schütze & Partner, weil er unsere starke bankrechtliche Expertise ergänzt“, sagte Prof. Dr. Roderich Thümmel, Stuttgarter Namenspartner der Sozietät. Ein bedeutender Schwerpunkt von Gaus Arbeit liegt in der Beratung zu Fragen der Anlageberater- und Anlagevermittlerhaftung. Im neu formierten Frankfurter Büro der Kanzlei soll dabei die Beratung und Prozessvertretung deutscher und ausländischer Banken im Vordergrund stehen. Weitere Kerngebiete werden unter anderem auch das Handels- und Gesellschaftsrecht sowie der deutsch-französische Rechtsverkehr sein.
Bei Bongen hieß es, die Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Kanzlei seien zu unterschiedlich gewesen. Gleichwohl bedauere man Gaus‘ Weggang. Bei Bongen in Frankfurt verbleiben nun noch acht Anwälte, davon drei Partner: Die Arbeitsrechtlerin Susanne Boller und der Bankrechtler Frank Arretz, die das Büro 2000 zusammen mit Gaus gegründet hatten, sowie der Kapitalmarktrechtler Ingo Wegerich, der 2006 von SJ Berwin hinzugestoßen war. Neben den Partnern arbeiten noch fünf Associates im Büro am Main. Der Schwerpunkt der Kanzlei liegt nach wie vor in Stuttgart. An dem deutlich größeren der beiden Standorte der Sozietät arbeiten mehr als 30 Anwälte. (René Bender)