Sowohl Schork als auch Kauffmann haben jeweils einen steuer- sowie wirtschaftsstrafrechtlichen Hintergrund. Schork stieß im Jahr 2012 zu BRP, um den Bereich Strafrecht neu aufzubauen. Davor war er einige Jahre bei der Frankfurter Strafrechtsboutique Dr. Dörr & Partner (heute Dr. Felix Dörr & Kollegen) beschäftigt. Kauffmann ist im Jahr 2013 zu Kullen Müller Zinser gestoßen und Anfang 2018 zum Senior Partner ernannt worden.
In der neuen Einheit Schork Kauffmann wird sich Schork eher auf wirtschaftsstrafrechtliche Mandate konzentrieren, während Kauffmann stärker die steuerstrafrechtlichen Aspekte abdecken soll. Die Gründungspartner wollen nicht lange unter sich bleiben. „Die wesentlichen Mandanten werden den Wechsel aus den Kanzleien mitvollziehen“, sagte Schork. Deshalb wollen die beiden Kanzleigründer personell ausbauen, um „möglichst schnell ein schlagkräftiges Team zusammen zu haben“. In naher Zukunft wollen sie aufgrund der vielfältigen Arbeit im Bankensektor zudem eine Niederlassung in Frankfurt eröffnen.
Sowohl für BRP als auch für Kullen Müller Zinser sind die Abgänge ein Verlust. Zwar ist BRP eine breit aufgestellte Kanzlei mit Büros in Stuttgart und Frankfurt, die in diversen Rechtsgebieten, wie etwa Arbeits-, Gesellschafts-, Bank- und Kapitalmarktrecht und Gewerblicher Rechtsschutz, unterwegs ist. Mit Schork verlässt jedoch der bislang einzige auf das Steuerstrafrecht spezialisierte Equity-Partner die Kanzlei. Den Bereich übernehmen wird die Salary-Partnerin Sonja Fingerle. Sie hat einige Jahre an der Seite von Schork gearbeitet und wird nun zum Jahreswechsel zur Equity-Partnerin ernannt. Dazu sollen ein bis zwei weitere Berufsträger im Strafrecht eingestellt werden. Zudem betonte Schork, dass er mit BRP „grundsätzlich und in vielen gemeinsamen Mandaten weiterhin eng verbunden“ bleibt. Bei BRP verbleiben 61 Berufsträger, davon 22 Partner.
Bei Kullen Müller Zinser ist Kauffmann der zweite Partner mit strafrechtlichem Fokus, der die Kanzlei innerhalb weniger Monate verlässt. Zum Oktober ging der langjährige Partner Dr. Florian Bach, der für die Strafrechtskanzlei Tsambikakis ein Büro in Stuttgart eröffnete. Nach Kauffmanns Weggang zählt die Kanzlei noch sechs Gesellschafter. Insgesamt sind allerdings mehr als 150 Steuerberater, Anwälte, Betriebswirte und Fachgehilfen für die Sozietät tätig, die sich primär dem Steuer- und Zollrecht widmet.