Umstritten sind die Hintergründe des Wechsels. Zunächst war der Eindruck entstanden, dass die Berliner Tigges-Partner überraschend ihrer Kanzlei den Rücken gekehrt haben, um sich der neu geschmiedeten multidisziplinären Praxis von KPMG Beiten anzuschließen. Das Düsseldorfer Stammbüro von Tigges hat jedoch inzwischen darauf hingewiesen, dass man sich schon seit längerem von dem Berliner Büro habe trennen wollen. Die Entscheidung dazu sei bereits Anfang des Jahres gefallen und werde mit einem halben Jahr Kündigungsfrist nun zum 1. Juli wirksam, hieß es. „Wir wollten das Berliner Büro, so wie es war, nicht haben. Denn es war wirtschaftlich nicht zufriedenstellend“, erklärte Tigges-Partner Dr. Georg Jaster. Berlin habe sich als Standort einfach nicht in der Weise entwickelt, wie viele Kanzleien sich das gewünscht hätten. Ein Berliner Büro mit dem richtigen Zuschnitt schloss Jaster für die Zukunft jedoch nicht kategorisch aus. Zunächst wolle man sich allerdings auf den Stammsitz Düsseldorf konzentrieren. Auch das Hamburger Büro hatte Tigges vor einiger Zeit aus denselben Gründen aufgegeben.
Demgegenüber sagte Dr. Thomas Puffe-Rausch, der bisherige Leiter des Berliner Tigges-Büros: „Nicht Zahlen waren ausschlaggebend, sondern die Strategie. Das Berliner Büro hatte die Gelegenheit, zu KPMG Beiten zu wechseln, Düsseldorf dagegen war für Beiten nicht interessant.“ (Falk Schornstheimer)