Wie Reuters berichtet, haben Anwälte von Jones Day fast 90.000 Dollar an das Wahlkampfkommittee des demokratischen Kandidaten Biden gespendet. Für Trump kamen hingegen aus dem Kreis der Jones Day-Anwälte gerade einmal 50 Dollar zusammen. Das überrascht, schließlich hat Jones Day mit der Beratung zu Trumps Wiederwahl-Kampagne bisher rund 4,5 Millionen Dollar verdient. Das geht Reuters zufolge aus einer Statistik der amerikanischen Wahlkampffinanzierungsaufsicht FEC hervor.
Insgesamt liegen die Summen, mit denen Anwälte in den USA die beiden Präsidentschaftskandidaten unterstützten, enorm weit auseinander: Während Trump zwischen Januar 2019 und August 2020 nur knapp 1,75 Millionen Euro Spenden von Anwälten einsammeln konnte, beliefen sich die Spendenbeiträge für Biden auf fast 29 Millionen Dollar.
Reuters hat außerdem eine Liste der Kanzleien erstellt, deren Anwälte am meisten für die Kampagnen der Präsidentschaftsanwärter gespendet haben. Von den zehn Kanzleien mit den spendabelsten Biden-Unterstützern sind acht auch in Deutschland aktiv, beispielsweise Covington & Burling, Latham & Watkins und Kirkland & Ellis.
Kirkland und auch Jones Day haben Verbindungen zur Regierung Trump, denn in den vergangenen Jahren sind einige ihrer Anwälte in Schlüsselpositionen in der Trump-Regierung aufgerückt. Deshalb ist es umso erstaunlicher, wie deutlich die Spendenbereitschaft ihrer Anwälte zugunsten von Biden ausschlägt. Kirkland-Anwälte finanzierten Trumps Wahlkampf nach Reuters-Recherchen mit knapp 11.000 Dollar, den von Biden allerdings mit 205.000 Dollar.
Prinzipiell hätten Anwälte schon seit einigen Jahren eher einen demokratischen Präsidentschaftskandidaten unterstützt, als einen Republikaner, so Reuters, da sich der Berufstand in den USA politisch eher links der Mitte orientiert. Ein wesentlicher Teil der Großkanzleien ist in liberaleren Großstädten wie New York und Los Angeles angesiedelt.