Strategische Differenzen

Weitnauer verliert durch Spin-off ein Drittel ihrer Anwälte

Autor/en
  • Esra Laubach

Die auf Finanzierungs- und M&A-Transaktionen in Technologiesektoren spezialisierte Kanzlei Weitnauer verliert zum Juni einen großen Teil ihrer Teams. Aus Berlin, München und Hamburg gründen insgesamt neun Partner eine neue Kanzlei namens GreenGate Partners. Grund für das Ausscheiden sind interne Differenzen.

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Am Gründungsstandort München verlassen Weitnauer der Bank- und Kapitalmarktrechtler Dr. Diethelm Baumann (53), die Life-Science-Spezialistin Ellen Bergmann (47) sowie die Gesellschaftsrechtler Dr. Tobias Schönhaar (42) und René Spitz (39). Baumann hatte seine Karriere 1997 bei Poellath begonnen und ist seit Anfang 2001 bei Weitnauer tätig. Bergmann kam 2014 von Wilmer Hale, Schönhaar im selben Jahr von AFR Aigner Fischer und Spitz wurde 2020 bei Weitnauer zum Partner ernannt. Ihr Geschäft wird in der neuen Einheit von einem Associate unterstützt.

Darüber hinaus verlässt ein vierköpfiges Berliner Partner-Team um den Gesellschaftsrechtler Dr. Nikolaus Uhl (54) mit zwei Associates Weitnauer. Uhl ist seit 2007 bei Weitnauer. Mit ihm verlassen der IP-Rechtler Dr. Sven Schilf (47), der seit 2014 bei Weitnauer berät, sowie die Arbeitsrechtler Dr. Jens Ginal (41) und Dr. Alexander Raif (47) die Kanzlei. Von einem dritten Standort in Hamburg aus ergänzt der IT- und IP-Rechtler Alexander Tribess (39) die Mannschaft von Green Gate, die sich der Transaktionsberatung in Technologiesektoren widmet.

Harter Einschnitt

Weitnauer war 1995 gegründet worden. In ihrer Geschichte war sie immer wieder von Abgängen gezeichnet, blieb ihrem Beratungsschwerpunkt Transaktions- und Finanzierungsberatung in den Branchen IT, Biotech und Healthcare allerdings stets treu. Das soll auch dieses Mal so bleiben. Mit Blick auf die Größenordnung sind die Veränderungen für die Kanzlei allerdings erheblich.

Wolfgang Weitnauer

„Wir bedauern die auch für uns überraschende Trennungsentscheidung, doch haben wir immer allen Kolleg/inn/en die Freiheit für ihre unternehmerische Entfaltung gelassen. Die Kernmannschaft bleibt erhalten und wird unter der im Markt bekannten Marke unser Kerngeschäft in den Bereichen VC-Transaktionen/Fondsberatung, IP/IT, Life Sciences, Datenschutz und Steuerrecht aber auch Legal Tech an allen Standorten weiter ausbauen“, so Kanzleigründer und Namenspartner Dr. Wolfgang Weitnauer. 

Neue Formation, neuer Geschäftsführer

Nach JUVE-Informationen ging die Abspaltung mit einer längeren, kanzleiinternen Auseinandersetzung zu Fragen der Strategie, Vergütung sowie zum Management der Kanzlei einher. 

Mit dem Ausscheiden der Partnerriege verbleiben insgesamt 16 Berufsträger bei Weitnauer, davon 11 Partner. In der neuen Formation wird Namenspartner Weitnauer die Kanzlei zudem in jüngere Hände legen. Künftig soll Jochen Morsbach, Partner am Mannheimer Standort, die Geschäfte der Kanzlei führen und sukzessive Managementaufgaben von Weitnauer übernehmen und das Legal Tech-Vorhaben der Kanzlei weiter vorantreiben.

Jochen Morsbach

Morsbach ist 2016 bei Weitnauer eingestiegen und war zuletzt für das Ressort IT/Legal Tech zuständig. Davor war er selbstständig und auf IT-Recht spezialisiert. Mit Weitnauer-Partnerin Dr. Barbara Sommer arbeitete er drei Jahre an einem von Juristen und Informatikern geleiteten Forschungsprojekt zu Projektmethoden und Softwarewerkzeugen, um diese rechtssicher in Verträge zu implementieren.

 

 

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