Rosinus hat sich in den vergangenen Jahren vor allem in der strafrechtlichen Compliance-Beratung einen guten Ruf erarbeitet, widmet sich aber auch der Individualverteidigung. Die neue Einheit wird sich – im Gegensatz zur breit aufgestellten Kanzlei AC Tischendorf – auf Wirtschafts- und Steuerstrafrecht konzentrieren.
Begonnen hatte Rosinus seine Karriere bei Clifford Chance, seit 2010 war er Partner bei AC Tischendorf. Er ist einer der Gründer des inzwischen fest etablierten Strafrechtlernetzwerks Wistev. „Unser Marktsegment ist immer noch im Wesentlichen von Boutiquen dominiert, sodass die Gründung einer eigenen Kanzlei für uns einen konsequenten Schritt darstellt“, sagte Rosinus. Zudem sei es Zeit für etwas Neues gewesen. Er erklärte ebenso wie Dr. Tara Kamiyar-Müller, geschäftsführende Partnerin bei AC Tischendorf, dass beide Einheiten auch künftig bei Gelegenheit kooperieren werden. Compliance-Beratung bietet die Kanzlei aber auch weiterhin selbst an.
Zeitgleich mit der neuen Frankfurter Kanzlei ging auch in Stuttgart eine neue Einheit für Strafrecht an den Start: Dort verließ Dr. Alexander Schork BRP Renaud & Partner und schloss sich mit Dr. Philipp Kauffmann von Kullen Müller Zinser zusammen. Die Gründe für derartige Trennungen sind – abseits des Wunsches nach der eigenen Kanzlei – stets ähnlich: Synergien und potenzielle Konflikte stehen für alle Seiten in einem Missverhältnis. So lässt sich schon seit einiger Zeit beobachten, dass zwar internationale Großkanzleien im Zuge des Compliance-Booms strafrechtliche Kompetenz aufbauen, anders strukturierte Kanzleien hingegen eher unter den potenziellen Interessenkonflikten leiden.