Schenker war seit 1991 Managing-Partner, nachdem sich die Kanzlei Homburger von Baker abgespalten hatte. Der Corporate- und M&A-Partner gilt als ausgewiesener Spezialist für öffentliche Übernahmen und betreute zuletzt federführend den Kölner Handelskonzern Rewe bei der Übernahm von Kuoni. Im vergangenen Jahr stand Schenker zudem durch seine Arbeit für die Familienaktionäre des Schweizer Spezialchemieunternehmens Sika beim geplanten Verkauf an Saint Gobain stark im Licht der Öffentlichkeit. Nachdem der Sika-Verwaltungsrat und das Management die Transaktion von Anfang an ablehnten, entzündete sich in der Folge ein juristischer Schlagabtausch. Schenker tritt in dem Komplex nicht nur als Berater, sondern auch als Sprecher der Sika-Besitzerfamilie Burkhard auf.
Ob Schenker künftig in eigener Kanzlei oder in einer großen Einheit tätig wird, ist bislang noch nicht entschieden. Hintergrund des Wechsels sind die unterschiedlichen Auffassungen über den Grad der Integration in die Gesamtkanzlei. Auf der weltweiten Partnerversammlung von Baker in Chicago vor knapp zwei Wochen wurde dafür gestimmt, dass das Züricher Büro künftig stärker mit dem Genfer Standort kooperieren und sich auch stärker in die internationale Baker-Organisation einbinden will. Gegen diesen Kurs stellte sich Schenker soweit bekannt schon seit Längerem. Nach der Partnerversammlung verkündete er deshalb seinen Austritt aus der Kanzlei.
Baker reagierte umgehend auf diese Ankündigung und verteilte die Managementverantwortung auf mehrere Schultern. Auch die neuen Managing-Partner sind bereits lange Jahre bei Baker tätig. Der Private-Equity-Spezialist Frey kam 1991 zu der Kanzlei, Furrer ist Co-Leiter der Züricher Immobilien- und Bankrechtspraxis und arbeitet mit Unterbrechungen seit 1992 für Baker. Der Steuerrechtler Michaels ist seit 1999 in der Kanzlei. In den beiden Schweizer Baker-Büros in Zürich und Genf arbeiten über 100 Berufsträger, davon sind 37 Partner.