Raddatz gilt als hervorragender M&A-Anwalt, der in der deutschen Industrie verwurzelt ist und einige starke Verbindungen in die Private-Equity-Szene unterhält, so etwa zu Triton. Nur wenige andere sind gerade im Düsseldorfer Markt so angesehen und respektiert. Wahrscheinlich hat gerade dieser Wechsel deshalb auch so viele überrascht, die Clifford schon als fußlahmen Riesen abschreiben wollten.
Doch bei Clifford hat Raddatz demnächst die Chance, die nach den zahlreichen personellen Weggängen des letzten Jahres dringend benötigte Verstärkung für die Transaktionsberatung von Konzernen wieder mit aufzubauen. Wie wichtig persönliche Verbindungen sein können, zeigte zuletzt das Beispiel VW. Denn hier kamen mehrere ehemalige Clifford-Anwälte mit ihren aktuellen Kanzleien zum Zug.
Dass der Weggang von Raddatz bei Freshfields wiederum keine tiefe Lücke reißt, ist zu einem großen Teil dem Partner selbst zuzuschreiben. Denn er galt in den Jahren nach dem Weggang von Ralph Wollburg zu Linklaters als Schlüsselfigur für den Aufbau einer starken jungen Corporate-Riege am Düsseldorfer Standort. So hat Raddatz seine langjährige Beziehung zu E.on erfolgreich übergeleitet. Die Leitung des örtlichen Corporate-Teams gab er vor rund zwei Jahren an die nächste Generation ab. Hinzukommt, dass Freshfields‘ M&A-Praxis sich in dieser Zeit verändert hat: Strategisch ist sie nicht auf Wachstum in Deutschland ausgerichtet, in der Bedeutung für die Gesamtkanzlei sind internationale Strukturierungsmandate und Investigations an ihre Seite gerückt.