Mit dem Wegbrechen des Büros in Fürth muss die erst 1999 erfolgte Fusion als gescheitert betrachtet werden. „Wir hätten langfristige Ziele diskutieren sollen“, erkennt Namenspartner Preißler (49) im Rückblick. Trotzdem habe ihnen die Zusammenarbeit viel gebracht. Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner wird sich mit zehn Anwälten, davon sieben Partner, weiterhin auf Medizin- und Stiftungsrecht konzentrieren. Strategisch plant sie die Beratung von medizinischen Versorgungszentren bzw. ambulanzstationären Großkooperationen und Krankenhäusern zu verstärken. Die Bereiche Zahnarztrecht und Arzthaftung, die traditionell stärker in Sindelfingen bearbeitet wurden, sollen nicht ausgebaut werden.
„Wir in Fürth machen provinziell weiter. Das Büro in Sindelfingen macht international weiter“, fasst Preißler die unterschiedlichen Perspektiven der Büros zusammen. Tatsächlich liegt die Ausrichtung der Standorte in Fürth auf der einen und Sindelfingen und Berlin auf der anderen Seite weit auseinander. Personell möchte die Fürther Praxis schnelles Wachstum vermeiden und lieber auf Qualität setzten. „Die Kanzlei in Sindelfingen war schon immer auf Expansion angelegt“, stellt dagegen Dr. Thomas Ratajczak (49) fest. Die im Arzthaftungsrecht führende Sozietät Ratajczak strebt ein umfassendes Wachstum an, möglicherweise auch über deutsche Grenzen hinaus.
Zunächst sei aber ein weiterer Standort in München ist in Planung. Bereits Mitte 2002 eröffnete Ratajczak ihr Hauptstadtbüro mit dem als hervorragend bekannten Arztrechtler Christoph M. Stegers. Mit dem Berliner Büro konnte die Kanzlei ihre Verbandstätigkeit weiter ausbauen.