Arqis geht an den Standorten Düsseldorf, München und Tokyo mit insgesamt 17 Rechtsanwälten, davon zehn Partner und zwei Counsel, an den Start. Mittelfristig sollen jedoch weitere Partner und Associates hinzukommen. Beratungsschwerpunkte der neuen Kanzlei liegen unter anderem in den Bereichen Mergers & Acquisitions, Private Equity, Gesellschaftsrecht, Kapitalmarktrecht und Arbeitsrecht sowie im IP.
„Unser Ansatz ist es, durch einfache, transparente Strukturen erstklassige Rechtsberatung bestmöglich mit einer hohen Zeit- und Kosteneffizienz in Einklang zu bringen“, sagte Dietl.
Haarmann verliert in Düsseldorf neben Dietl auch die International Partner Dr. Ulf Hackenberg (37), Dr. Susanne Rückert (39) und Dr. Matthias Lang, der 2003 von Hengeler Mueller gekommen war.
Zu den Arqis-Gründungspartnern gehören außerdem die bisherigen National Partner Dr. Shigeo Yamaguchi (34) sowie aus dem Münchner Haarmann-Büro Stefanie Schmid (35). Als Counsel schließen sich zudem der frühere RWE Umwelt-Syndikus Dr. Ulrich Mutschler (57) und der IP-Rechtler Heiko Tietz (41) der neuen Sozietät an. Mutschler war zuvor bei Haarmann of Counsel, Tietz National Partner. Alle hatten bereits im Juni gekündigt.
Aus der Düsseldorfer Kanzlei Kliemt & Vollstädt kommt die Arbeitsrechtlerin Dr. Andrea Panzer (33) hinzu. Auch sie wird Partnerin bei Arqis.
Im Unterschied zu Haarmann Hemmelrath wird es bei Arqis keine Differenzierung zwischen Equity- und Salary-Partnern geben. Als Vergütungssystem hat sich die neue Kanzlei für ein reines Lockstep entschieden.
Die Verbindung zwischen den Münchnern und den Düsseldorfer Anwälten kommt durch Dietl und Krauss zustande, die sich bereits seit langem kennen. Krauss und Henkenborg trennen sich durch die jetzige Entwicklung von ihrem bisherigen Namenspartner Dr. Florian Amereller, der vor allem für das Nahost-Geschäft steht. An der Person Amerellers hängen auch die Büros der Kanzlei in Bagdad, Damaskus, Dubai, Kairo und Paris. Bis Redaktionsschluss gab es keine Informationen zu den künftigen Plänen Amerellers.
Dass sich auch das Tokyoter Büro von Haarmann Hemmelrath der neuen Einheit angeschlossen hat, liegt vor allem an den engen Beziehungen zu den Düsseldorfer Anwälten begründet. Dietl hatte 1993 das Büro in Tokyo gegründet und betreute nach seiner Rückkehr 1995 intensiv das deutsch-japanische Geschäft. Zuletzt beriet er etwa das in Japan börsennotierte Modeunternehmen Link Theory beim Kauf der Rosner GmbH von Schleicher.
In Tokyo sind bei Arquis neben Thomas Witty (45), bislang Internationaler Partner bei Haarmann, drei weitere deutsche Rechtsanwälte sowie eine US-amerikanische Anwältin tätig. Im Frühjahr wird darüber hinaus die Münchner Gesellschaftsrechtlerin Schmid als Partnerin nach Tokyo wechseln. In der Form eines Joint Enterprise hat Arqis zudem eine Gemeinschaftspraxis mit der japanischen Kanzlei Abe & Matsutome. Dadurch werden künftig auch 15 japanische Rechtsanwälte für die Kanzlei in Tokyo tätig werden. Die beiden Sozietäten haben in den vergangenen drei Jahren bereits eng kooperiert.
Hans-Peter Musahl, bislang ebenfalls Internationaler Partner bei Haarmann in Tokyo, schließt sich nicht Arquis an. Der 43-jährige Rechtsanwalt und Steuerberater wird die Kanzlei jedoch ebenfalls verlassen. Für Haarmann bedeutet dies den kompletten Verlust ihres Standortes Tokyo.
In Düsseldorf dominieren dagegen nach dem Ausscheiden der Arqis-Anwälte vor allem die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der RSM Haarmann Hemmelrath, die sich derzeit neu strukturieren. Die Kanzlei kündigte indes an, dass der geschwächte Rechtsbereich von dem Düsseldorfer Partner Harald Plewka (52) wiederaufgebaut werden soll.