Zur Anfangsbesatzung gehören vier einheimische Rechtsanwälte, unter anderem Vitalii Mazur, der frühere Chefjustiziar von Siemens in der Ukraine, und die Restrukturierungsexpertin Tatjana Podkowskaja, ehemalige Leiterin der Rechtsabteilung der Tas-Komerz-Bank.
Dieses Team soll innerhalb von zwei Jahren auf bis zu 25 Anwälte anwachsen. Allerdings ist die Personalstärke kein Selbstzweck: „Unser Ziel ist es, das Kiewer Büro als Adresse für exzellenten Rechtsrat zu positionieren“, sagte Pour Rafsendjani.
„Wir entwickeln Kiew zu einem Standort mit Fullservice-Angebot wie alle unsere anderen Standorte in Mittel- und Osteuropa“, so der Berliner Partner Dr. Christian Pleister, der für den internationalen Ausbau zuständig ist. „Dabei hilft uns die Dynamik des ukrainischen Marktes. Wir erhalten fast täglich Anfragen von Mandanten.“
Im Fokus steht in Kiew wie auch in den anderen osteuropäischen Nörr-Büros zunächst internationales Inbound-Geschäft, mittel- und langfristig wird auch die Beratung ukrainischer Unternehmen angestrebt.
Vor dem tatsächlichen Start in Kiew galt es, einige Hürden beim Aufbau einer funktionierenden Büro-Infrastruktur zu überwinden. Mit der neuen Präsenz tritt Nörr in Konkurrenz zu mehreren deutschen und internationalen Kanzleien, die sich schon früher in die Ukraine gewagt haben.
Beiten Burkhardt ist seit 2004 in Kiew tätig und beschäftigt dort 42 Juristen. Beiten-Standortleiter Felix Rackwitz, der kürzlich die Commerzbank beim Erwerb der ukrainischen Bank Forum beriet, wurde Anfang November zum Equity-Partner gewählt. Arzinger & Partner, seit 2002 in Kiew und mittlerweile über 30 Juristen stark, verfügt seit einiger Zeit über einen zweiten Standort im westukrainischen Lemberg.