Schub in Berlin

Olswang gewinnt Linklaters-Medienteam

Olswang baut ihr deutsches Büro in Berlin weiter aus: Die britische Kanzlei holt zum Mai ein achtköpfiges Medienrechtsteam von Linklaters, darunter die beiden Münchner Partner Dr. Stefan Lütje (48) und Georg von Wallis (47). Als dritte neue Partnerin kommt Dr. Viola Bensinger (41), die bisher Managing Associate im Hauptstadt-Büro von Linklaters war. Mit ihnen wechseln drei weitere Associates sowie die beiden Managing Associates Claudia Stremel (München) und Dr. Christoph Enaux (Berlin). Letzterer zählt im Markt zu den anerkannten jungen Anwälten im öffentlichen Medienrecht und der Telekommunikationsregulierung. Enaux vertrat etwa SES Astra in einem Verfahren zur Übernahme eines TV-Sendezentrums.

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Lütje und von Wallis zählen zu den bekanntesten Anwälten in der Medienfinanzierung. Das Team um Lütje ist zudem auf die operative Beratung der Medien- und Unterhaltungsindustrie spezialisiert. Zuletzt betreute es etwa die Bundesregierung bei der Einführung des Deutschen Filmförderfonds. Lütje gehörte auch zu dem Linklaters-Team, das ProSiebenSat.1 beim Verkauf an KKR/Permira beriet. Lütje und von Wallis waren seit 20 Jahren bei Linklaters. Erst im Mai vergangenen Jahres verlagerten die beiden Partner ihren Arbeitsschwerpunkt von Berlin nach München. Der Grund: Linklaters fokussierte ihr Hauptstadtgeschäft auf regulierte Branchen.

Olswang bietet mit dem Zugang des Linklaters-Teams einen der Schlüsselbereiche ihrer internationalen Praxis nun auch in Deutschland an. Das im vergangenen Jahr eröffnete Berliner Büro war bislang auf Immobilientransaktionen sowie Privatisierungs- und PPP-Projekte fokussiert. Der Aufbau einer Medienpraxis galt immer als strategisches Ziel. Mit den Zugängen wächst Olswang von drei auf sechs Partner, künftig werden zudem 16 Associates angestellt sein. „Pläne in eine andere Stadt, wie etwa Frankfurt, zu gehen, bestehen derzeit nicht“, sagte Olswang-Managing Partner David Stewart.

Bei Linklaters stieß der Weggang des Medienteams auf Bedauern. Der deutsche Senior Partner Dr. Michael Lappe kann den Schritt jedoch nachvollziehen. „Die persönliche Leidenschaft von Stefan Lütje und Georg von Wallis ist die breiter angelegte Beratung von Medienunternehmen im operativen Geschäft. Olswang bietet nach den Änderungen im Filmfinanzierungsgeschäft, wo sich die beiden eine marktführende Stellung erarbeitet hatten, ein geeigneteres Umfeld, eine solche Praxis weiter zu betreiben.“

Für Linklaters hingegen stehe die strategische Transaktions- und Strukturierungsberatung im Mittelpunkt, so dass sich die Geschäftsmodelle nicht mehr deckten. „Benötigen wir allerdings für unser Geschäft diese Art der Medienexpertise, würde es von uns aus auch in Zukunft zu einer punktuellen Zusammenarbeit kommen können“, so Lappe.

„Im Bereich der Beratung des operativen Tagesgeschäfts im Telekommunikations- und Mediensektor sind wir nun nicht mehr aktiv“, sagte Lappe. „Allerdings boomt etwa die Betreuung bei IT-Outsourcing-Projekten und wir beraten selbstverständlich weiterhin Medienunternehmen bei Transaktionen.“ (Simone Bocksrocker, Jörn Poppelbaum)

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