Siemens

General Counsel Hoffmann kommt von GE, Chefjuristen rücken ins Management

Der Siemens-Konzern hat seine weltweit 550-köpfige Rechtsabteilung vollständig neu organisiert und bindet seine Chefjustiziare künftig in das Management des Unternehmens ein. Als einen der sieben verantwortlichen Juristen gewann der Konzern Dr. Andreas Hoffmann (44), den bisherigen General Counsel des Konkurrenten General Electric. Zuständig sind die General Counsel für die Zentralfunktionen Corporate und Financial Services, die drei neu gebildeten Bereiche Industrie, Energie und Medizintechnik sowie die Regionalorganisationen Amerika und Europa/GUS/Afrika. Die Position für die Region Asien/Australien/Naher Osten ist noch nicht besetzt.

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Andreas Hoffmann (44) ist der bislang einzige Neuzugang unter den General Counsel. Er wird voraussichtlich zum April den Sektor Industrie übernehmen. Bis dahin wird der Geschäftsbereich noch von Inge Preuss geführt. Hoffmann ist seit 2005 als General Counsel beim Konkurrenten General Electric (GE) tätig, zuvor hatte er als Partner bei der britischen Sozietät Ashurst gearbeitet.

Bei Siemens trifft Hoffmann auf einen guten Bekannten: Rechtsvorstand Peter Solmssen war erst im vergangenen Jahr ebenfalls von GE zu Siemens gekommen. Solmssens Wechsel, der in London Chefjustiziar bei GE Healthcare war, hatte GE damals überraschend getroffen. Nicht anders dürfte es nun bei Hoffmanns Wechsel aussehen.

In der Neustrukturierung bei Siemens ist die Handschrift von Solmssen unverkennbar: Die Kultur von GE, Inhouse-Juristen stark ins operative Geschäft und in strategische Entscheidungen einzubinden und sie nicht nur als Dienstleister zu betrachten, will Solmssen jetzt offenbar auch bei Siemens etablieren. Alle General Counsel werden an ihn berichten und sind zugleich Mitglieder der Management Boards ihrer jeweiligen Zuständigkeitsbereiche. Mit der zentralen Berichtslinie reagiert das Münchner Unternehmen auch auf die Korruptionsaffäre, die Siemens zuletzt erschütterte: Strukturen, die den Skandal erst ermöglichten, sollen dadurch verhindert werden.

Weitere General Counsel neben Hoffmann sind Solms Wittig, Dr. Sebastian Brachert, Dr. Ulrich Brauer, Robert Kirschbaum und Rupert Lupone. Hoffmann und Wittig werden voraussichtlich die beiden größten Rechtsteams leiten, die exakte Besetzung der einzelnen Gruppen steht aber noch nicht fest.

Solms Wittig wird den zentralen Rechtsbereich Corporate und Financial Services leiten. Zu seinem Zuständigkeitbereich gehören Vorstands- und Aufsichtsratsberatung, Corporate, M&A, Kartellrecht, Finance und – derzeit kommissarisch – Litigation. Wittig war bislang Leiter M&A.

Die Transaktionsberatung war früher mit drei Führungsspitzen ausgestattet: Neben Wittig waren dies Dr. Lutz Englisch und Stephan Bühler. Englisch hatte Siemens allerdings im Sommer 2007 verlassen und sich Ashurst angeschlossen. Bühler scheint daher die nahe liegende Besetzung für die künftige Spitze der Wittig zugeordneten M&A-Abteilung. Noch ist allerdings über die unter den General Counsel liegenden Führungsebene nicht abschließend entschieden.

Den Bereich Europa/GUS/Afrika und die Cross Sector Businesses übernimmt der bisherige Head of Legal Services, Sebastian Brachert. Kommissarisch wird er auch die noch juristisch unbesetzte Region Asien übernehmen.

General Counsel für den Geschäftsbereich Energie wird Ulrich Bauer, der bislang einen Teil des Rechtsteams im Energiegeschäft, nämlich Power Generation, leitete. Schließlich kümmert sich um den Rechtsbereich des Geschäftsfeldes Medizintechnik ab sofort Robert Kirschbaum, bislang Leiter bei der Siemens-Tochter Medical Solutions in Erlangen.

Von New York aus wird der künftige General Counsel für Amerika agieren. Robert Lupone war bislang General Counsel und Secretary von Siemens in den USA.

Der bisher alleinige Chefjurist Dr. Paul Hobeck wird künftig als Executive Advisor fungieren, wie aus Unternehmenskreisen bekannt wurde.

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