Arbeitsrecht

Schneider Schwegler bricht auseinander

Autor/en
  • JUVE

Die renommierte Arbeitnehmerkanzlei Schneider Schwegler zerbricht Anfang September in drei Teile.

Teilen Sie unseren Beitrag

Sieben Partner, darunter der Namenspartner Lorenz Schwegler (66), gehen als Schwegler Rechtsanwälte an den Start. Verteilt auf die Standorte Düsseldorf, Köln, Berlin und Frankfurt zählt die neue Sozietät 22 Anwälte. Acht Anwälte, der Großteil des bisherigen Düsseldorfer Arbeitsrechtsteams, darunter Dr. Uwe Silberberger (51), firmieren künftig unter Silberberger – Lorenz Kanzlei für Arbeitsrecht. Ein weiteres Standbein hatte die Kanzlei im Zivilrecht, die dritte künftige Einheit stellen die sieben Zivilrechtler aus dem Düsseldorfer Büro, darunter Namenspartner Klaus-Dieter Schneider (64).

Mit der Aufspaltung zerbricht eine der größten Arbeitnehmerkanzleien Deutschlands, die als eine von wenigen bundesweit wahrgenommen wurde.

Schwerpunkt der neuen Formation um Lorenz Schwegler bleibt die Betreuung von Gesamt- und Konzernbetriebsräten bei arbeitnehmerorientierter M&A-Beratung. Dabei begleiten die Anwälte häufig postakquisitorische Integrationen und Reorganisationen. Zu den Mandanten des Teams um den Düsseldorfer Namenspartner zählen namhafte Unternehmen, häufig aus der Finanzdienstleistungsbranche. So berät der einst für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) tätige Schwegler etwa den Betriebsrat der Commerzbank bei der Integration der Dresdner Bank. Zum Startteam gehören auch sechs namhafte of Counsel.

Dazu zählt etwa die frühere Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin im Berliner Büro, die zuletzt prominent mit der Beratung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn und Deutschen Telekom zum Arbeitnehmerdatenschutz in Erscheinung trat. Zwei der of Counsel werden erst zum Starttermin der neuen Formation ernannt: Prof. Dr. Heinz Klinkhammer, ehemaliger Arbeitsdirektor der Deutschen Telekom, sowie Dr. Johannes Vöcking, Ex-Vorstandsvorsitzender der Barmer Ersatzkasse.

Der zweite Teil des bisherigen Arbeitsrechtsteams firmiert künftig in neuen Düsseldorfer Büroräumen unter dem Namen Silberberger – Lorenz Kanzlei für Arbeitsrecht. Die acht Anwälte werden ihre Tätigkeit im Bereich Arbeitnehmervertretung fortführen. Partner der Kanzlei werden Dr. Uwe Silberberger, Dr. Frank Lorenz und Jörg Towara sein. Im Markt ist insbesondere Silberberger bekannt, der als ehemaliger Jurist bei der Gewerkschaft IG Metall über gute Kontakte in die Branche verfügt und Betriebsräte von Unternehmen wie dem Honeywell-Konzern oder dem Automobilzulieferer Edscha berät. Zudem ist er für den Betriebsrat der Immobiliengesellschaft LEG nach deren Privatisierung tätig.

Frank Lorenz wiederum ist vor allem für die Betriebsräte von Telekom und Post tätig, die er ganzheitlich zu Umstrukturierungen und Fusionen berät. Towara ist seit 2006 Salary-Partner bei Schneider Schwegler und wird zum September bei Silberberger – Lorenz zum Partner ernannt.

Die Wirtschafts- und Zivilrechtler von Schneider Schwegler werden ab September unter bisher nicht feststehendem Namen firmieren. Ebenfalls unklar ist, in welchen Düsseldorfer Räumlichkeiten die voraussichtlich zehn Anwälte, davon fünf Partner, künftig tätig sein werden.

Ungewiss ist auch die Zukunft des erst 2008 gegründeten Kölner Büros. Fest steht nur, dass das bisherige Team um den Gründungspartner Klaus-Dieter Schneider seine Tätigkeit am Stammsitz Düsseldorf fortführen und die bisherigen Beratungsschwerpunkte beibehalten wird. Diese liegen im Gesellschafts-, Bank- und Kapitalmarktrecht sowie im Vertriebs- und Produkthaftungsrecht. Im Kölner Büro hatte sich die Kanzlei beim Start vor gut zwei Jahren zum Ziel gesetzt, die Bereiche Arzt- und Industriehaftpflicht zu vertiefen und sich auf die Versicherungsbranche zu spezialisieren. Dazu hatte die Sozietät im Mai 2008 zwei Praktiker aus der Anwaltschaft und der Versicherungswirtschaft hinzugeholt. Diesen Tätigkeitsbereich will die neue Einheit ebenfalls beibehalten.

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und den ersten Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte den AGB.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de.