Rücktritt

Seisler zieht sich aus Lovells-Management zurück

Dr. Harald Seisler ist von seinem Posten als Managing Partner für Kontinentaleuropa bei Lovells zurückgetreten. Der 55-Jährige war vor gut einer Woche bei der Wahl zum weltweiten Managing Partner dem Amtsinhaber David Harris unterlegen.Seisler zieht damit einen endgültigen Schlussstrich unter sein Management-Engagement für Lovells. Damit scheint auch sicher, dass Seisler die Kanzlei verlassen wird. Denn schon vor der Wahl hatte er erklärt, dass er sich eine weitere Zukunft in der Sozietät ohne Management-Aufgabe nicht vorstellen könne.

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Seislers reguläre Amtszeit war im Vorfeld der Wahl zum weltweiten Managing Partner bis Ende Januar verlängert worden. Was ihn nun dazu veranlasst hat, sich vorzeitig zu verabschieden, ist derzeit unklar. Aus der Kanzlei gibt es widersprüchliche Informationen: Seisler habe Harris den Weg nicht erschweren wollen heißt es einerseits. Andere Quellen berichten, Harris habe Seisler zumindest nahe gelegt, seinen Posten zu räumen.

Klar scheint, dass es nach der Wahl zu erheblichen Spannungen kam: Vor allem die britischen Partner hätten es als Affront betrachtet, dass Seisler als Gegenkandidat antrat, obwohl Amtsinhaber Harris erklärt hatte, weitermachen zu wollen. Zudem sei bei der Partnerversammlung, bei der Mitte November die Entscheidung für Harris fiel, sehr deutlich geworden, dass die Vorstellungen der beiden Kandidaten stark auseinander gehen.

Bis zur Neubesetzung von Seislers Position wird Axel Koelsch, der Chief Operating Officer für Kontinentaleuropa, von London aus die operativen Aufgaben Seislers übernehmen. An Seislers Nachfolge interessiert sind Lovells-Anwälten zufolge unter anderem der Münchner Partner Dr. Christoph Hiltl sowie der Düsseldorfer Partner Dr. Michael Leistikow, der schon einmal deutscher Managing Partner war. Auch der Düsseldorfer Steuerrechtler Dr. Christoph Küppers soll seinen Hut in den Ring geworfen haben.

Unter Harris Leitung wird jetzt ein Meinungsbild der kontinentaleuropäischen Partner eingeholt. Harris schlägt dann einen Kandidaten dem Partnership Council vor. Nimmt dieser den Vorschlag an, wird die Entscheidung zur Ratifizierung in die Partnerschaft gegeben. Gegenvorschläge kann der Council nicht machen, das Vorschlagsrecht liegt allein beim Managing Partner.

Senior Partner John Young sagte, Seisler habe seine verschiedenen Management-Aufgaben bei Lovells mit Bravour ausgefüllt und maßgeblich zum Erfolg der Sozietät beigetragen. Tatsächlich konnte er in seinem Verantwortungsbereich in den vergangenen Jahren mit einigen Erfolgen aufwarten, so sind etwa die deutschen Büros seit einiger Zeit profitabler als der Londoner Standort.

Ende Januar werden neben dem Posten des Managing Partners für Kontinentaleuropa auch weitere Führungspositionen neu besetzt. Gesucht werden die jeweiligen weltweiten Praxisgruppenleiter für Dispute Resolution und Commercial/Real Estate – derzeit der Düsseldorfer IP-Partner Dr. Andreas von Falck – sowie der Managing Partner für London.

Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 25. November 2008

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