3.000 Euro – nur wenige Berufsanfänger in österreichischen Wirtschaftskanzleien erhalten ein Einstiegsgehalt jenseits dieser Grenze. Das zeigen Ergebnisse von 24 Sozietäten, die im Rahmen einer JUVE-Umfrage für das JUVE Magazin für Wirtschaftsjuristen in Österreich Angaben zu den Gehältern für Konzipienten gemacht haben.
Demnach liegt die Bezahlung für Konzipienten direkt nach dem Studienabschluss in der Regel zwischen 2.000 Euro und 3.000 Euro pro Monat. Gezahlt wird nach dem Angestellenschema: 14 mal im Jahr, inklusive Urlaubsanspruch, Kammerbeitrag und Zahlungen an die Versorgungseinrichtung.
Das höchste Fix-Gehalt zahlt aktuell PHH Prochaska Havranek: 3.300 Euro bekommen Konzipienten bei ihr pauschal ab dem ersten Monat. Ein Gehalt über den durchschnittlichen 2.000 bis 3.000 Euro ist für Kanzleien weiterhin eine entscheidende Möglichkeit, sich von den Wettbewerbern abzusetzen und ihre Attraktivität zu steigern.
Mehr Gehalt bei Zusatzqualifikationen
Oberhalb der 3.000 Euro-Grenze konkurrieren nur wenige Kanzleien, dann aber mit einer großen Spannbreite abhängig von Zusatzqualifikationen. Freshfields Bruckhaus Deringer, Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche sowie Taylor Wessing enwc, aber auch nationale Kanzleien wie Binder Grösswang, CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati, Dorda Brugger Jordis oder Eisenberger & Herzog bieten Berufseinsteigern ab 3.000 Euro aufwärts. Zusatzqualifikationen wie ein Doktortitel oder Erfahrung als Universitätsassistent können hier wie auch bei anderen Einheiten das Gehalt schnell auf bis zu 4.000 Euro hochtreiben.
Die meisten Wirtschaftskanzleien haben keine Ambitionen, oberhalb der Schallmauer um die Berufsanfänger zu konkurrieren. Stattdessen sollen andere Faktoren dabei helfen, die Verweildauer von Konzipienten zu erhöhen. Den meisten Kanzleien ist bewusst, dass der Bruttolohn für viele Absolventen nur ein Faktor unter mehreren ist.
Andere Argumente als Geld
Viele Berufseinsteigen legen heute großen Wert auf Work-Life-Balance und familienfreundliche Arbeitszeiten. „Mittelgroße Strukturen liegen beim Gehalt für Einsteiger vielleicht etwas zurück, aber vor allem Partnerchancen und ein familiäres Arbeitsklima machen das mehr als wett“, meint Philip Vondrak von Grama Schwaighofer Vondrak. Die Kanzlei, die 2011 als Ausgründung ehemaliger Anwälte von DLA Piper Weiss-Tessbach startete, liegt mit einem Gehalt für Berufseinsteiger zwischen 2.500 und 3.000 Euro im Mittelfeld.
„Die Leute sollen sich bei uns wohl fühlen. Dazu gehören eine angenehme Atmosphäre und ein konstruktiver, guter Umgang aller Mitarbeiter untereinander“, sagt Dr. Dieter Thalhammer, Partner bei Eisenberger & Herzog. Die Kanzlei gehört hinter Fellner Wratzfeld & Partner zu den Einheiten, die 2014 am meisten Konzipienten im Verhältnis zur Kanzleigröße eingestellt hat. (Geertje de Sousa, Anika Verfürth)
Den vollständigen Artikel inklusive detaillierter Übersichten über die Einstiegsgehälter finden Sie in der Ausgabe März/April 2015 des JUVE Magazin für Wirtschaftsjuristen in Österreich.