Im Gespräch mit Baker

„Wir haben einen Kulturwandel eingeleitet“

Dr. Dr. Alexander Petsche, Dr. Dieter Buchberger und Dr. Philipp Maier bilden seit Mai 2018 das neue Managing-Team bei Baker & McKenzie in Wien. Im Interview sprechen die Co-Managing-Partner über die Hintergründe der neuen Führungskonstellation und die Pläne der Kanzlei.

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Dieter Buchberger
Dieter Buchberger

JUVE: Warum haben Sie ein dreiköpfiges Management-Team gebildet?

Dieter Buchberger: Was der Markt verlangt, schafft einer alleine nicht. Wir wollen in Österreich einen Sprung nach vorne machen, und dazu ist der Schulterschluss mehrerer Partner erforderlich.

Philipp Maier: Bei der Fülle der Aufgaben, war klar, dass es mehr als ein Partner sein muss. Denn das Management hat keine administrative Rolle, sondern eine gestalterische. Wir wollen als Team gemeinsam die besten Ideen entwickeln. Aufgrund dessen, was sich am Markt tut, erstellen wir beispielsweise Entscheidungsvorlagen für die Partner.

Herr Petsche, warum fiel die Wahl neben Ihnen auf die beiden Salary-Partner Philipp Maier und Dieter Buchberger?

Alexander Petsche: Wir haben eine offene Wahl veranstaltet und es sind die herausgekommen, die für die Aufgabe am geeignetsten erschienen. Dass nun auch jüngere Partner im Management-Team sind, trägt unserem Anspruch Rechnung, innovativer und smarter als die Konkurrenz zu sein.

Was sind Ihre konkreten Pläne?

Philipp Maier
Philipp Maier

Petsche: Wir feiern in Wien heuer unser 15-jähriges Bestehen. Das war für uns ein Anlass, zu schauen: Wo stehen wir eigentlich? Wie kommen wir weiter? Wie können wir unsere Klienten noch besser unterstützen? Unseren Mandanten zufolge unterscheiden wir uns von unseren Wettbewerbern, weil wir sehr innovativ sind und zudem sympathisch, unprätentiös, jung und frisch. ‚Um die Idee smarter‘ ist deshalb unser neuer Leitspruch. Genau das wollen wir mit einem Innovationsprozess noch weiter stärken. 

Was bedeutet das in der Praxis?

Maier: Es geht um tägliches Change Management: Wir arbeiten an 16 konkreten Projekten, um diesem Anspruch ,innovativ plus sympathisch‘ gerecht zu werden. Die Stellschrauben unserer neuen Positionierung, die wir auch der ganzen Mannschaft kommuniziert haben, sind Mitarbeitergewinnung, -führung, Produktion und Kommunikation.

Buchberger: Ein wesentlicher Schritt ist zum Beispiel, die interne Struktur von Praxisgruppen zu verändern hin zu Industriegruppen, sodass wir unsere Mandanten rechtsbereichsübergreifend besser betreuen können. Ein anderes wesentliches Element ist es, die besten Köpfe zu bekommen.

Alexander Petsche
Alexander Petsche

Petsche: Jeder soll überlegen, wie kann man was besser machen? Das Ganze ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Wir haben einen Kulturwandel eingeleitet und setzen ihn nun konkret um. Das Ziel ist natürlich, die Top-Adresse des Wiener Anwaltsmarktes zu werden.

Buchberger: Entscheidend dabei ist es, dass wir alle mitnehmen, auch Nicht-Juristen, und alle an einem Strang ziehen.

Zählt personelles Wachstum auch zu den Zielen der Kanzlei?

Maier: Ja, personelles Wachstum ist ganz klar angestrebt.

Petsche: Wir wollen an die Marktspitze. Dazu muss die Profitabilität top sein, nicht der Headcount. Doch in manchen Bereichen gibt es großen Personalbedarf, da müssen wir massiv aufstocken. Bei White Collar Crime und Compliance ist das beispielsweise so wegen der sehr großen internen Untersuchungen.

Maier: Restrukturierung und Arbeitsrecht ist auch so ein Wachstumsbereich, wo wir aufgrund unserer guten Marktposition, zum Beispiel durch große Restrukturierungen, Personalbedarf haben. Unser personelles Wachstum soll aber nicht nur durch geplante Zugänge erfolgen, sondern auch über Talente, die wir schon bei uns haben.

Warum sind Sie, Herr Petsche, wieder mit an Bord des Managing-Teams? Eigentlich hatten Sie nach einem Jahr der Dreifachbelastung das Amt ja vorzeitig abgetreten?

Petsche: Als im November 2017 Stefan Rieglers Entscheidung gefallen war, zu Wolf Theiss zu gehen, übernahm Gerhard Hermann das Amt interimistisch. Denn ich war auf der europäischen Ebene noch zu sehr eingebunden. Seit Anfang Juli bin ich nun Teil des Führungsgremiums der europäischen Disputes-Gruppe, leite diese aber nicht mehr. Damit kann ich mich wieder dem Management des Wiener Büros widmen. 

Finden Sie es nicht ungewöhnlich, zwei Non-Equity Partner ins Managing-Team zu holen?

Petsche: Genau das ist ja schon Teil unseres Innovationsprozesses. Die Beteiligung jüngerer Partner ist sehr wichtig, wir wollen sie stärker einbinden, auch was das Management betrifft. Die besten sollen es schaffen, egal ob Local- oder Equity-Partner.

Das Gespräch führte Claudia Otto.

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