Im Gespräch mit Rail Cargo Austria

Paradigmenwechsel in der Rechtsabteilung

Autor/en
  • JUVE

Seit Juni hat Rail Cargo Austria mit Mario Großegger einen neuen Leiter Recht. Im Gespräch mit JUVE erklärt Großegger das neue Selbstverständnis der Inhouse-Abteilung und welches die größten Herausforderungen beim Wandel von der reaktive in eine proaktive Rolle sind.

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JUVE: Nach sechs Jahren als Head of Legal im Strabag-Konzern leiten Sie seit Juni die Rechtsabteilung der Rail Cargo Austria (RCA). Was ist anders?
Mario Großegger: Die RCA-Rechtsabteilung ist etwa doppelt so groß und mit internationaler Verantwortung, zuständig für sämtliche Unternehmen der Rail Cargo Group, die in 18 Länder operativ tätig ist. Die Berichtslinie bei der Strabag ging zum General Counsel. Bei RCA berichte ich direkt an den Vorstand. Das macht die Aufgabe spannend, man sitzt direkt am Geschehen.

Will heißen, der Stellenwert der Rechtsabteilung ist entsprechend hoch?
Ja, das empfinde ich so. Die Rechtsabteilung wickelt nicht nur rechtliche Themen mit dem Vorstand ab, sondern fungiert als Berater, der über den Tellerrand hinaus denkend das Geschäft unterstützt. Das Umfeld, in dem wir uns bewegen, ist extrem wettbewerbsgetrieben. Der Güterverkehrsmarkt ist liberalisiert, daraus ergibt sich eine zunehmende Internationalisierung des Unternehmens.

Wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?
Es gibt den klaren Auftrag, die Rechtsabteilung in die nächste Phase zu heben. Der erste Schritt war, dafür das Team richtig aufzustellen. Dieser ist noch nicht ganz abgeschlossen. Im zweiten Schritt ändert sich die Arbeitsweise – weg vom reaktiven Handeln hin zur laufenden, proaktiven Unterstützung des Vertriebs. Wir setzen nun weiterführende Projekte auf und führen vermehrt interne Schulungen durch. Dafür wurden bereits drei Abteilungen installiert: die allgemeine Rechtsberatung inklusive Beteiligungsmanagement, die Kartell- und Wettbewerbsabteilung und die Abteilung Schaden- und Versicherungsmanagement.

Kommt da der Wechsel an der Spitze der Rechtsabteilung mitten in dieser Umstrukturierungsphase nicht ungünstig?
Im Gegenteil. Da in der Rechtsabteilung jetzt eine Art Paradigmenwechsel stattfindet, ist es sogar ein sehr passender Zeitpunkt für ein Hand-over. Bisher mussten einige Altlasten abgearbeitet werden. Auch aus Ressourcengründen war die Arbeit eher reaktiv als proaktiv. Jetzt können wir den Blick in die Zukunft richten und die Rechtsabteilung aktiver aufstellen, um die Erkenntnisse aus den Erfahrungen und den Entwicklungen der Vergangenheit an den Vertrieb weiterzugeben. Als besonderes Zuckerl bleibt uns mein Vorgänger Max Kindler ja als Geschäftsführer von Rail Cargo Operator erhalten. Es immer gut, wenn jemand, der in die Operative wechselt, die Rolle der Rechtsabteilung versteht.

Das Gespräch führte Geertje de Sousa.

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