Kanzleiumsätze

Österreich-Geschäft boomt, Osteuropa hinkt hinterher

Die Einnahmen der österreichischen Top-Kanzleien sind im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt gewachsen. Dabei legten die in der Alpenrepublik selbst erzielten Umsätze deutlich stärker zu als diejenigen, die die Kanzleien in Ost- und Südosteuropa einspielten.

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Insgesamt machten die 15 umsatzstärksten Kanzleien Österreichs nach JUVE-Recherchen im Heimatmarkt ein Plus von knapp 8 Prozent. Zusammen erwirtschafteten sie rund 393 Millionen Euro.

Die Kanzlei mit dem stärksten Österreichgeschäft war im Zeitraum 2014/15 – wie auch schon im Vorjahr – Schönherr. Sie setzte zum 31. Jänner 2015 in Österreich über 55 Millionen Euro um, was einem Wachstum von über 11 Prozent entspricht. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Wolf Theiss mit rund 48 Millionen Euro (plus 4,3 Prozent) und Freshfields Bruckhaus Deringer mit 46 Millionen Euro (plus 3 Prozent).

Grund für das überdurchschnittliche Marktwachstum bei Schönherr war ihre dominante Rolle bei Corporate/M&A-Transaktionen sowie bei Restrukturierungen. So beriet die Kanzlei im Geschäftsjahr 2014/15 beispielsweise den mexikanischen Telefonriesen América Móvil bei der milliardenschweren Aufstockung seines Anteils an der Telekom Austria sowie die Restrukturierungen der ehemaligen Hypo Alpe Adria/Heta und der ÖVAG.

Die Kanzleien mit den größten Einnahmesteigerungen in Österreich finden sich jedoch außerhalb der Top 3. Mit einem Plus von jeweils 19,6 Prozent führen in dieser Hinsicht Dorda Brugger Jordis und Eisenberger & Herzog das Ranking an. Dorda landete mit Gesamteinnahmen von 27,5 Millionen Euro auf Platz 6 der JUVE Top 15, Eisenberger mit knapp 19 Millionen Euro auf Platz 11.

CEE/SEE-Geschäft bleibt schwierig

Anders als der österreichische Heimatmarkt machte das Geschäft in Ost- und Südosteuropa wieder eine Seitwärtsbewegung: So sind unterm Strich die Umsätze der CEE/SEE-Büros der österreichischen Kanzleien in etwa gleich geblieben. Wolf Theiss wuchs beispielsweise insgesamt um rund 2 Millionen Euro, erwirtschaftete dies rechnerisch jedoch ausschließlich in ihrem Wiener Büro. Dasselbe Bild ergibt sich bei Schönherr, CMS Reich-Rohrwig Hainz sowie bei der in Österreich nicht zu den 15 stärksten Einheiten zählenden Kanzlei Taylor Wessing enwc.

Die Rangfolge der vier mit eigenen Auslandsbüros agierenden Kanzleien änderte sich so nicht. Wolf Theiss behält mit einem Gesamtumsatz von 73 Millionen Euro die Nase als insgesamt größte österreichische Kanzlei vorn, gefolgt von Schönherr (rund 70 Millionen Euro), CMS Reich-Rohrwig Hainz (38,40 Millionen Euro) und Taylor Wessing enwc (21,50 Millionen Euro). Den größten Sprung machte – wie im Vorjahr – CMS mit knapp 10 Prozent. (Jörn Poppelbaum)

Mehr über die Geschäftsentwicklung im österreichischen Rechtsmarkt sowie der JUVE Top 15 lesen Sie in der aktuellen Sonderausgabe des JUVE Magazins für Wirtschaftsjuristen.

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