M&A-Markt

Österreichische Kanzleien legen in Osteuropa wieder zu

Autor/en
  • Raphael Arnold

Die Top-15-Transaktionskanzleien in Mittel- und Osteuropa legten 2015 insgesamt zu, die Wiener Kanzleien behaupteten ihre Position in diesem Feld. Das ergibt sich aus den Zahlen des Datenanalysten Mergermarket.

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Münzenpflanze
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Danach schnitten die österreichischen Kanzleien mit insgesamt 91 Transaktionen und einem Gesamtwert von 5,4 Milliarden US-Dollar leicht über dem Vorjahr ab. Alle österreichischen Kanzleien steigerten den durchschnittlichen Wert pro Transaktion gegenüber 2014, auch wenn britische und amerikanische Kanzleien das Ranking dominieren.

Österreichs Nummer 1 hieß 2015 Wolf Theiss. Sie führt das Länderranking mit einem durchschnittlichen Transaktionswert von 123 Millionen Dollar an. Damit übertraf die M&A-Praxis sehr deutlich den Wert aus dem Jahr 2014. Der Erfolg geht auf internationale Mandate und auf das regionale Netzwerk zurück, aus dem die Anwälte quer durch viele Branchen beraten. Beispiele für großvolumige Deals sind die Arbeit für Advent beim Kauf der Heta-Aktivitäten in Südosteuropa und das Mandat von DS Smith beim Kauf des Wellpappe-Herstellers Duropack. Letzeres umfasste sechs Länder vor allem im ehemaligen Jugoslawien.

Erholung auch bei Schönherr: Die M&A-Anwälte steigerten den durchschnittlichen Transaktionswert auf 53 Millionen Dollar gegenüber 37 Millionen im Vorjahr. Die Anzahl der Deals blieb unverändert. Zum Vergleich: 2012 erzielte Schönherr in der Region noch eine durchschnittliche Dealgröße von 84 Millionen Dollar.

Die internationale CMS-Allianz führt den League Table CEE mit 37 Transaktionen an, ein deutliches Plus gegenüber 2014. Gleichzeitig erreichten die Praxen einen mittleren Wert von 47 Millionen Dollar pro Deal. Den Wert aus dem Vorjahr schlugen sie damit deutlich und rücken Schönherr auf die Pelle.

Dagegen brach bei DLA Piper – deren CEE-Büros seit einigen Jahren unabhängig von Weiss-Tessbach in Wien agieren – der durchschnittliche Wert pro Deal auf 21 Millionen Dollar ein.

Bitter auch die Entwicklung für Freshfields Bruckhaus Deringer: Die Magic-Circle-Kanzlei, für deren CEE-Geschäft das Wiener Büro eine zentrale Rolle spielt, gehörte 2015 erstmals seit Jahren nicht zu den von Mergermarket erfassten 15 Sozietäten mit dem größten Transaktionsvolumen in CEE. 2014 kam die Kanzlei mit sieben Deals noch auf eine durchschnittliche Dealgröße von 395 Millionen Dollar, 2013 sogar auf 643 Millionen. Die Kanzlei zweifelt die aktuellen Zahlen jedoch an.

Insgesamt betreuten die Top-15-Kanzleien laut Mergermarket in CEE Zusammenschlüsse und Übernahmen mit einem Wert von 43,3 Milliarden Dollar. Ein deutliches Plus gegenüber 38,3 Milliarden Dollar im Vorjahr, das sich auch in der höheren Zahl an Transaktionen widerspiegelt.

Am Appetit der Investoren mangelt es 2016 voraussichtlich nicht. US-amerikanische und internationale Anleger dürften den stärkeren Dollar nutzen, um sich in Europa günstig an Unternehmen zu beteiligen. Chinesische Käufer suchen ebenfalls nach Chancen, bei osteuropäischen Firmen einzusteigen. Gut aufgestellt sind damit regional breit verankerte M&A-Teams mit einem regelmäßigen Aufkommen an Deals. Beides zeichnet die großen österreichischen Kanzleien aus.

Alle Zahlen im Überblick finden Sie hier.

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