Zum 30. April belief sich der deutsche Umsatz auf 157 Millionen Euro. Das sind zwei Prozent weniger als 12 Monate zuvor, als 160 Millionen Euro erzielt worden waren.
Allerdings haben sich nach Angaben des General Managers von Clifford, Bodo Schönhage, die Büros sehr unterschiedlich entwickelt. Während Frankfurt, Düsseldorf und München jeweils um rund zwei Prozent mehr umgesetzt hätten, habe das Berliner Büro – das mit dem Abschluss des Geschäftsjahres geschlossen wurde – deutlich weniger Einnahmen verbucht als noch im Geschäftsjahr zuvor.
Der Standort scheint somit vor allem für den Umsatzrückgang in Deutschland verantwortlich zu sein.
Clifford machte über die Profitabilität in Deutschland keine Angaben, wies jedoch darauf hin, dass die Kanzlei ihre Kosten um fünf Prozent gesenkt habe, und zwar sowohl bei Miete und Sachausgaben als auch beim Personal. So beschäftigte Clifford in Deutschland zum 30. April 2004 noch 390 Berufsträger (davon 112 Equity- und Salary-Partner), ein Jahr später nur noch 339 Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (99 Partner).
Für Deutschland ist die Kanzleiführung für die Zukunft optimistisch. In diesem Jahr arbeiteten alle Büros bereits seit Monaten mit Vollauslastung, sagte Schönhage. Die Kanzlei wolle hierzulande daher 50 bis 60 neue Associates einstellen (Vorjahr 45). Eine konkrete Umsatzprognose für das laufende Jahr wollte die Clifford-Führung trotz der positiven Aussichten dennoch nicht abgeben.
International trugen die deutschen Berufsträger gut elf Prozent zum Gesamtumsatz bei. Das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr und ein gutes Drittel des kontinentaleuropäischen Umsatzes. Den Löwenanteil am Gesamtumsatz hält mit 45 Prozent (630 Millionen Euro) nach wie vor das Londoner Büro. Es folgen Kontinentaleuropa mit 33 Prozent (462 Millionen Euro), das US-Geschäft mit 15 Prozent (210 Millionen Euro) sowie mit sieben Prozent (98 Millionen Euro) Asien, das allerdings mit einer Umsatzsteigerung von 20 Prozent wachstumsstärkste Regionalpraxis war.
Die Kanzlei bleibt mit knapp 1,4 Milliarden Euro die umsatzstärkste der Welt. Zum Vergleich: In den USA erzielte Marktführer Skadden Arps 2004 umgerechnet 1,17 Milliarden Euro, in London kam Linklaters als neue Nummer zwei im Magic Circle auf rund 1,2 Milliarden Euro. Linklaters löste damit Freshfields ab, die nach vorläufigen Angaben bei 1,18 Milliarden Euro Umsatz stagnierte. (Christoph Tillmanns, Jörn Poppelbaum)