Wenn die Auktion zur Vergabe der neuen Mobilfunkfrequenzen startet, wird auch die 1&1 Drillisch dabei sein. Das Tochterunternehmen von United Internet sicherte sich dafür im Vorfeld eine eigene Kreditlinie in Höhe von 2,8 Milliarden Euro, und zwar zusätzlich zu den bereits gewährten konzerninternen Kreditlinien.
1&1 Drillisch, die unter anderem hinter den Marken yourfone und smartmobil.de steht, hatte im Januar beschlossen, einen Antrag zu stellen, um an der 5G-Frequenzauktion teilnehmen zu können. Antragstellerin soll die Konzerntochter Drillisch Netz sein.
Gleichzeitig teilte das Unternehmen mit, wie es seine Positionierung als vierter Mobilfunknetzbetreiber finanzieren möchte: Mit einem europäischen Bankenkonsortium vereinbarte United Internet eine Kreditlinie über 2,8 Milliarden Euro, die neben der vorhandenen Liquidität bereit stünde. Zudem würde man im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung auch die Dividenenpolitik von 1&1 Drillisch überprüfen, die vorsehe, dass 80 Prozent des operativen Konzernergebnisses als Dividende an die Muttergesellschaft auszuschütten sind.
Die Finanzierungen belaufen sich nach Angaben von Beteiligten auf ein Gesamtvolumen von mehreren Milliarden Euro. Nach Marktinformationen besteht das Paket aus Laufzeitdarlehen für United Internet sowie revolvierenden Kreditlinien für Mutter- und Tochtergesellschaft. Zudem wurde ein syndizierter Kredit für 1&1 Drillisch vereinbart.
Berater United Internet/1&1 Drillisch
Gleiss Lutz (Frankfurt): Frank Schlobach (Federführung); Associates: Patrick Reuter, Benedikt Sütter (alle Bank- und Finanzrecht)
Berater Bankenkonsortium
Milbank Tweed Hadley & McCloy (Frankfurt): Dr. Thomas Ingenhoven, Dr. Mathias Eisen (beide Federführung), Dr. Nikolas Koutsós, Michael Henn (alle Bank- und Finanzrecht)
Hintergrund: Gleiss begleitet United Internet nicht zum ersten Mal bei einer Finanzierungstransaktion. Die Kanzlei hatte beispielsweise auch die öffentlichen Übernahme von 1&1 Drillisch finanzierungsrechtlich begleitet.
Milbank steht bei diesen Transaktionen regelmäßig aufseiten der Banken. Das ist nicht der einzige Berührungspunkt der beiden Teams: Gleiss und Milbank treffen oft auch bei Akquisitionsfinanzierungen des Finanzinvestors Triton aufeinander, so auch jüngst für den Erwerb der BFC-Gruppe.