Mit der Übernahme baut BPCE (Banque Populaire Caisse d’Épargne) ihr Privatkundengeschäft in Europa aus. Die französische Gruppe verfügt über ein Eigenkapital von 73 Milliarden Euro und betreut rund 35 Millionen Kunden weltweit.
Lone Star hatte Novo Banco 2017 übernommen und seitdem umfassend restrukturiert. Die Bank hat inzwischen ihre notleidenden Kredite deutlich reduziert und in die digitale Transformation investiert. Mit rund 4.200 Mitarbeitern ist Novo Banco heute vor allem im Privatkunden- und KMU-Geschäft in Portugal aktiv.
Die BPCE entstand 2009 aus der Fusion der französischen Pendants zu Volksbank und Sparkasse. Sie gilt nach dem Crédit Agricole als zweitgrößte Genossenschaftsbank im Land. Der Kauf der Novo Banco steht unter dem Vorbehalt der üblichen Genehmigungen und soll in der ersten Hälfte 2026 abgeschlossen werden.
Die restlichen 25 Prozent der Anteile an der Novo Banco gehören dem portugiesischen Bankenabwicklungsfonds (13,5 Prozent) und dem Staat, der über das Finanzministerium 11,5 Prozent hält. Die Anteile waren nach der Rettung der früheren Banco Espírito Santo (BES) 2014 und der folgenden Ausgliederung der Novo Banco an die öffentliche Hand übergegangen. Medienberichten zufolge steht die französische Käuferin im Dialog mit den beiden Stellen, um auch deren Anteile zu erwerben.
Die Berater im Überblick
Berater BPCE
Darrois Villey Maillot Brochier (Paris): Bertrand Cardi, Laurent Gautier, Forrest Alogna (alle Corporate/M&A), Vincent Agulhon (Steuerrecht), Guillaume Aubron (Kartellrecht), Henri Savoie (Regulierung), Bryan Costa (Steuerrecht), Guillaume Griffart (Regulierung); Associates: Paul Bertrand, Florian Benard, Youssef Driouich, Michinari Matsumoto, Alexis de Mailly Nesle (alle Corporate/M&A), Amel Krideche Emma Jubault (beide Kartellrecht)
CS’Associados (Lissabon): David Oliveira Festas (Federführung; Corporate/M&A) – aus dem Markt bekannt
PwC legal Portugal (Lissabon): Isabel Coelho dos Santos (Federführung; Corporate/M&A) – aus dem Markt bekannt
Berater Lone Star
Weil Gotshal & Manges (London): Max Oppenheimer (Federführung; Private Equity), Emmanuelle Henry (Corporate/M&A; Paris), Jenny Doak (Steuerrecht), Neil Rigby (Kartellrecht), Chris Marks (Konfliktlösung), Jacky Kelly (Bank- und Finanzrecht), Florian Wessel (Private Equity; München), Kevin Donegan (Steuerrecht), Anna Zanazzo (Kartellrecht); Associates: Jamie Macdonagh, Ian Hamilton, Arisa Manawapat, Will Johnson, Alexander Long (alle Private Equity), Enda Kerin (Steuerrecht), Craig Watson (Konfliktlösung), Laurin Schmidt, Lucas Ottowitz, David Fier (alle Private Equity; alle München)
DLA Piper Portugal (Lissabon): Nuno Azevedo (Federführung; Corporate/M&A), Vanessa Antunes (Konfliktlösung), Mariana Ricardo (Regulierung); Associates: Ana Vieira, Sofia Oliveira Moiteiro (beide Corporate/M&A), Ricardo Violante, Sara de Faria (beide Konfliktlösung), Bruno Soares, Gustavo de Almeida (beide Öffentliches Recht)
Berater Novo Banco
Inhouse Recht: Patrícia Fonseca (General Counsel) – aus dem Markt bekannt
Linklaters (Lissabon): Marcos Sousa (Federführung; Corporate/M&A) – aus dem Markt bekannt
Hintergrund: Der Käuferin BPCE stand in erster Linie die Pariser Kanzlei Darrois Villey Maillot Brochier zur Seite. Partner Bertrand Cardi bringt 25 Jahre M&A-Erfahrung ein, der frühere Linklaters-Anwalt steht seit 2010 in Diensten von Darrois.
Nach Informationen aus dem Markt hatte BPCE Berater von CS’Associados und PwC Legal Portugal zum portugiesischen Recht mandatiert. Macfarlanes mit nicht bekannten Beratern soll zum britischen Recht involviert gewesen sein.
Die Verkäuferin Lone Star setzte auf ein aus London gesteuertes Team von Weil, federführender Partner war Max Oppenheimer, den eine langjährige Mandatsbeziehung mit Lone Star verbindet. Er war etwa 2021 beteiligt, als die Texaner das Bauchemieunternehmen MBCC Group, das früher zu BASF gehörte, für 5,2 Milliarden Euro an den Schweizer Konzern Sika verkauften.
Teil des Teams von Weil waren Münchner Berater um Counsel Wessel. Im Fokus standen regulatorische Fragestellungen, sowohl im Rahmen der Transaktion wie auch zu Vorbereitungsmaßnahmen.
An der Seite von Weil war ein Team von DLA Piper Portugal mit Fragen des portugiesischen Rechts befasst. Die Federführung lag bei Managing Partner Azevedo.
Novo Banco hat nach JUVE-Informationen auf sein Inhouse-Team und portugiesische Linklaters-Berater gesetzt. Zum englischen Recht war Slaughter & May mandatiert.
Für die staatlichen Anteilseigner sind nach Informationen aus dem Markt Inhouse-Juristen tätig. Externe Berater seien bisher nicht öffentlich erwähnt worden, so heißt es.